Pitiful Reign - Visual Violence

PITFUL REIGN, 2003 noch unter dem Namen METALLEGION gegründet, wirbeln nach insgesamt zwei Demotapes und einer 4 Track EP „D.I.V.E:“ mit ihrem aktuellen Longplayer „Visual Violence“ reichlich old-schooligen Bay Area Staub auf. Mit einem mehr als prominenten Team in der Hinterhand – produziert haben den Rundling Steve DiGiorgio ( SADUS, ex-DEATH, ex-TESTAMENT, ex-ICED EARTH) und Juan Urteaga (Vile, Produzent von u.a. EXODUS, TESTAMENT und SADUS) und für das Coverartwork war in seiner wohl unnachahmlichen Art Ed Repka verantwortlich - waren zumindest die Klang- und Optischen Voraussetzungen geschaffen. Aber auch musikalisch ziehen die Britanier ordentlich vom Leder. Irgendwie eine rotzfreche Kokketiererei mit Bobby „Blitz“ Elsworth, welche die melodiöse Seite eines Gary Holt hochhält. Scott Ian’sche Riffgebilde winden sich um die „Pleasures of the Flesh“ – da lugt auch oft und gerne ein Lee Atlus auf der einen Ecke herein, nur um auf der gegenüberliegenden einen Craig Locicero schelmisch grinsen zu sehen.

Alles nur geklaut? Jein! Im doch engen Korsett des 90ies influenced Bay Area Thrash darf und soll man keine kompositorischen Innovationen erwarten, Grooven soll’s und Thrashen obendrein – und das tun die acht Songs auf „Visual Violence“ allemal.

Meist im schön gemächlichen Midtempo spazieren PITFUL REIGN durch ihre Kompositionen, der Hörer wird durch leichte Tempovariationen ebenso am Leben erhalten, wie durch die ein oder andere spezielle Note. Da darf schon mal die Akkustikgitarre die Führungsrolle übernehmen, oder Basser Matt in „Malevolence of the Butcher“ lediglich von der Bass-Drum begleitet ein Viersaiten-Soli spendieren.

„Visual Violence“ ist ein echt gutes Thrashfutter geworden, irgendwie der ideale Überbrücker bis zum nächsten OVERKILL Album, oder dem Neustart von ANTHRAX, dem Comeback von FORBIDDEN oder meinetwegen auch dem hoffentlich bald erscheinenden neuen HEATHEN Album. Thrash it Baby!