Miosis - Albedo Adaption

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VÖ: 23.01.2009
Bandinfo: Miosis
Genre: Progressive Rock
Label: Lion Music
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Die Göteburger Miosis, gegründet aus den Ruinen Soma Soul Transfusion´s, wurden schon mit ihrem 2007er Demo „Konvolut“ hochgehandelt - nachdem man jetzt aber über ein Jahr auf die Veröffentlichung des Erstlings warten und so nebenbei dem Weggang von Fronter Erik Skoglund verkraften muss(te), bleibt abzuwarten wohin die musikalische Reise geht.

Fakt ist aber dass „Albedo Adaption“ ein progressiver Metal/Rock-Einstand ist der sich allemal Gehör verdient hat: im Vordergrund steht die Symbiose aus Ausbruch und Zurückhaltung, vermengt mit einem trocken abgemischten (Drum)Sound und dem gewissen Etwas in den sieben meist ausufernden Songs. Vergleiche mit A Perfect Circle, Katatonia oder den kürzeren Isis-Stücken sind so abwegig nicht, nur gießen Miosis in ihre Kompositionen etwas mehr elektronische Elemente als auch melancholische Stimmungen en masse.
Dass dabei das proggige Element nicht zu kurz kommt, beweist schon der verschachtelte Opener „State of Lacuna“ – hier gibt’s stimmige Breaks , Dynamikschwankungen und eine schön sphärisch angehauchte Tool-Abfahrt inklusive. Der Reiseplan beinhaltet aber auch so manch gelungene Überraschung - z.B. SpokenWord-Parts, fast schon schwebenden Klargesang und viele Stellen wo oft nur Bass/Drums die tragenden Elemente bilden.

Demzufolge reicht die Bandbreite auch von etwas kürzeren, kraftvollen Ausbrüchen („Once Divine“); über den Wolken surfenden Progabfahrten („Benandanti“) - bishin zum krönenden Abschluss „Red“: das neueste Stück im Kontext zeigt eine etwas verspieltere, nichtsdestotrotz abgründig tiefschwarze Ausrichtung – nimmt dabei auch etwas Tempo raus und zeigt mithilfe flächiger Keyboards ein ums andere Mal auf. Das hier zu Tage tretende Tool-Gen wird infolge der luftigeren Instrumentierung einfach beiseite geschoben oder geflissentlich ignoriert: Fakt ist dass der Song als Ganzes funktioniert und dabei die leichten Parallelen zum eigenen Vorteil ummünzt - und nicht als Plagiat verkommt.

Am Ende steht keine der sieben Kompositionen unter einem schlechten Stern, meist sind auch nur Kleinigkeiten zwischen dem Gesamturteil „gut“ oder „sehr gut“ auszumachen – da aber hier das Niveau durchgehend hoch gehalten wird und mit dem sehr eingängigen „Our Floods“ plus dem bereits erwähnten „Red“ zwei absolute Überflieger im Programm stehen, wären weniger als vier Sterne ziemlich unangebracht.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: PMH (19.01.2009)

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