Hebosagil - Cosmic

„Prepare for a Galactic Disarray of Screaming Lord Fuzz from Oulunsalo, Finnland“. Soweit der Pressetext zur Wiederveröffentlichung der vergriffenen 2007er EP “Cosmic”. Neues Cover, beigelegte Texte und ein todesmetallischerer Mix stützen die sieben Songs welche laut Eigenbeschreibung ein räudiger Bastard aus Autopsy und Black Sabbath sein sollen - SludgeFreaks und Krachfetischisten dürfen also JETZT hellhörig werden?!?!

Jau, was soll ich sagen – der Sound ist enorm dreckig, mit Ecken und Kanten ohne Ende … da dürfte auch der ein oder andere Entombed-Fanatiker mal seine Lauschlappen aufsperren. Die Songs sind zwar noch ein wenig konfus, wirken aber aufgrund der konträren Elemente sehr bodenständig und roh: das Riffing ist stets im lockeren Erdbodenbereich und den Frühneunzigern angesiedelt; dazwischen groovt die 25minütige Dreckschleuder extremst im Slowschlürfdoomdeathbereich rum („Temple“)oder man rockt todesmetallisch-hysterisch durch die Pampa … Immer mit im Gepäck: die kratzig-fiese Stimme, die die zahlreichen Eiterbeulen akustisch nocheinmal aufsprengt. Blubb.
Zwischen all der herrlichen Räudigkeit sind diese Klangeruptionen aber meist keine Spur eingängig, sondern marschieren mit zahlreichen Tempiwechseln, schiefen Solos und dem Kater der vergangenen Nacht gemeinsam durch die Tür und schlagen sie lautstark hinter sich zu. Disharmonisch, dreckig, desillusioniert und mit einem Faible für Crust and Sludge poltert „The Last One“ bis zum „April“ - dazwischen darf sich der „Old Prophet“ mit einem Stück Eingängigkeit schmücken, ohne jetzt allzu süßliche Melodien zu verbreiten: Das geile Ding groovt wie Hölle und fegt alle weinerlichen Rotzrockmilchbubis mit einem Hieb der rostigen Sense / Axt in die wohlverdiente Vergessenheit...

Eine gelungene Steilvorlage für den erst kürzlich erschienenen Longplayer „Colossal“ ist diese Neuauflage also allemal – und wer da ohne Beschwerden durchkommt darf sich auf Last.FM die ganze Packung als freien Download sichern!