Suidakra - Crógacht

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VÖ: 20.02.2009
Bandinfo: SUIDAKRA
Genre: Metal
Label: Wacken Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Normalerweise kann mir dieser ganze Nordic-Humpa-TraLaLa Müll ja so was von gestohlen bleiben. Beim Wort Pagan bekomme ich bei Zeiten Ausschlag und Brechreiz, aber es gibt sie doch noch, die rühmlichen Ausnahmen, jene Bands, die mit Attributen wie Pagan-Metal oder sagen wir auch Celtic Metal respektierlich umgehen, denen eine solide nachgeforschte und interpretierte Konzeptstory weit mehr wert ist, als das nächste Saufgelage im Wald um die Ecke!

SUIDAKRA gehören ohne Frage zu jenen Bands, die ich respektiere. Die mittlerweile zum Trio geschrumpften Düsseldorfer verbeugen sich auf ihrem neuesten Konzeptwerk „Crógacht“ in ehrwürdiger Manier und erzählen eine ergreifende Story inmitten der keltischen Kultur! Die von Artworker Kris Verwimp ausgearbeitete Geschichte spielt in Irland und der Isle Of Skye und erzählt die vor Tragik nur so strotzende faszinierende Sage der irischen Mythologie: Der Held der Sage, Cuchulainn, reist zur Insel des Nebels, um dort die Kunst des Krieges von der dortigen Kriegerfrau Scáthach zu erlernen. Er trifft Entscheidungen, die das Schicksal seines Sohnes Conlaoch in tragischer Weise beeinflussen… – so in kurzen Worten sieht sie aus die Story hinter „Crógacht“ oder um die deutsche Übersetzung des Albumtitels zu verwenden: „Heldenmut“

Heldenmütig haben Mastermind Arkadius und seine zwei verbliebenen Mitstreiter jetzt nicht unbedingt agieren müssen, setzte man mit dem neuen Output doch genau da an, wo der direkte Vorgänger „Caledonia“ aufgehört hat. Vergessen ist der heftig mit der Moderne kokettierende Sound von „Command To Charge“, „Crógacht” präsentiert SUIDAKRA genau da, wo sie bärenstark sind: im Pagan/Celtic Metal ohne Schnörkel, ohne Peinlichkeiten, aber mit viel Herzblut und Liebe zum Detail!

Die Details sind dann die permanent auf dem Album herumschwirrenden Bagpipes, Banjos, Tin Whistles, das Hinzufügen von Female Vox, sowie der 16-Personen umfassende Chor des Berliner Luisen Vocalensembles, der bei „Baile’s Strand“ seinen großen Auftritt hat. Vermischen tun SUIDAKRA auf „Crógacht“ diese Elemente mit einer angenehmen Black Metal Würze (gerade Arkadius Stimme driftet öfters ins BM-Gekeife ab!) und einen Song wie „Isle of Skye“ und dessen geshoutetes „Crógacht“ kann man nur als Weltklasse einstufen. Aber auch die ruhigen Passagen fanden ihren Weg auf das Album: „Feasts of War“ mit der angenehm betörenden Solostimme von Tina Stabel, oder das nachdenkliche Instrumental „Àr Nasc Fola“ sind die der Konzeptstory zu dienlichen Kontraparts.

Kurz und knapp: Wenn schon nordisch inspirierten Folk-Metal, dann bitte von SUIDAKRA, obschon „Crógacht“ rein von der Story her doch reichlich im Westen zu Hause ist!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Reini (15.02.2009)

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