Alestorm - Leviathan

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VÖ: 30.10.2008
Bandinfo: ALESTORM
Genre: Folk Metal
Label: Napalm Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Aye Matrosen! Seit Running Wild weiß man ja bekanntlich, dass Piratenstories wunderbar mit Metal verknüpft werden können. Mit „Captain Morgan’s Revenge“ haben die Schotten ALESTORM Anfang letzten Jahres das totgeglaubte Side-Genre nicht nur erfolgreich wiederbelebt, sondern auch wahre Horden an Fans gewonnen. Die impulsiven und trinkfreudigen Liveshows haben das Ihre dazu beigetragen, um den Hype der Napalm Records Combo in galaktische Höhen zu schrauben.

Nach reger Livetätigkeit haben sie sich auch Zeit genommen, Ende letzten Jahres die EP „Leviathan“ auf den Markt zu werfen. Europäische Fans mussten bis Anfang Jänner warten um in den Genuss dieses kurzen aber köstlichen Odeuvres des Zweitlings „Black Sails At Midnight“, welcher im Frühjahr das Licht der Metalwelt erblicken soll, zu kommen. Die Hobbypiraten um Bandboss und Vocalist Christopher Bowes haben zum Glück auch gar nichts von ihrem Elan verloren und verkürzen die Wartezeit auf das neue Werk mit wahrlich saftigem Liedgut. Schon der Opener „Leviathan“ ist eine metallische Verbeugung an den Fluch der Karibik und animiert dazu, sich in die Welt der Holzbeine, Papageien und Säbel zu fantasieren. Gleich darauf schießt man mit den Schiffskanonen auch gleich den zweiten Kracher „Wolves Of The Sea“ nach, der sich als Coverversion der lettischen Band „Pirates Of The Sea“ herauskristallisiert. Damit waren die Balten auch beim Songcontest 2008 angetreten und konnten sich im gesicherten Mittelfeld festsetzen. Wer spätestens bei „Weiber und Wein“ noch immer nicht sein erstes Sixpack an Bieren geleert hat, ist selber schuld. Der Song „Wenches And Mead“ vom Debütalbum wurde einfach eingedeutscht. Soll wohl eine Hommage an das spaßige und erfolgreiche Tourleben in unseren Breitengraden sein. Abgeschlossen wird die gute Viertelstunde mit dem Track „Heavy Metal Pirates“. Dies war der erste selbstgeschriebene Song der Band als man noch unter dem Namen Battleheart die Weltmeere verunsicherte. Ist auch daran bemerkbar, dass man die folkigen Einflüsse damals noch eindeutig hinten anstellte.

ALESTORM haben das seltene Talent, auch Anhänger fremder Genres zu imponieren. Weder Black Metal Puristen noch selbsternannte Zwiebelschneider können bei dieser Band ruhig auf ihrem Sitzfleisch verweilen. Das Warten auf die neue Full-Length ist wohl nicht nur bei mir kaum auszuhalten. So, und nun werden wieder die ALESTORM Scheiben eingeworfen, alle Kielratten an Deck geschickt und neue Inseln geentert. Oder ich mache mich mit einem Krug Bier in der einen und einer Flasche Captain Morgan in der anderen Hand auf dem Weg zum nächstgelegenen Hafen, um die nächstbeste, barbusige Tavernenmaid an Bord zu holen...



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (24.02.2009)

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