Obscura - Cosmogenesis

Artikel-Bild
VÖ: 27.02.2009
Bandinfo: OBSCURA
Genre: Death Metal
Label: Relapse Records
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste  |  Credits

OBSCURA reloaded! Nachdem die Band um Gründer Steffen Kummerer bereits 2004 ihr Debütwerk „Retribution“ veröffentlichte, wagt man nun – mit runderneuertem Line-Up, sowie potenter Record Company (Relapse Records!) im Rücken – einen quasi Neuanfang. Und die neuen Bandmitglieder können sich wahrlich sehen lassen: Die beiden ex- NECROPHAGIST Recken Hannes Grossmann (Drums) und Christian Muenzner (Guitar), sowie Bass-Ikone Jeroen Paul Thesseling (ex-PESTILENCE) greifen von nun an Kummerer aufs tatkräftigste unter die Arme.

OBSCURA, das ist nicht nur die erste deutsche Band bei Relapse Records, sondern hauptsächlich ein technical Death/Trhash Orkan, der verbogene Finger, gerissen und verschleißte Gitarren- und Basssaiten, sowie aberwitzige Verwindungen bereithält. Es bedurfte wohl der Runderneuerung, dass die Band ein derartiges Niveau zu erreichen im Stande war. Angefangen bei der überaus variablen Vocalperformance von Kummerer, bis hinzu den verspielten Gitarrenläufen, drängt sich ein Mann unweigerlich noch mehr in den Vordergrund: Fretless Bassist Jeroen T. (der Knabe hat „Spheres“ eingespielt!!), der ähnlich wie Steve DiGiorgio seinen Bass als weit mehr als nur ein Rhythmusinstrument betrachtet, immens im Vordergrund agierend, verspielte, oft sogar leicht versteckte Solis spielend, sorgt der Mann, welcher exklusiv ein Warwick Six-String Thumb Neck-Through Holz spielt, für kollektives Staunen und ebensolche Begeisterung – checkt mal den tonalen Wahnsinn im Instrumentaltrack „Orbital Elements“ und ihr wisst in etwa wovon hier gesprochen wird!!!

Ein Bass allein macht aber noch lange kein geniales Album! Stimmt, drum ist auf „Cosmogenesis” auch der Rest einfach nur gediegen – stellt euch in etwa das verloren gegangene Element zwischen „Focus“ und „Traced in Air“ vor, dazu jede Menge ultrabösen Death Metal, haufenweise verfremdete Science Fiction inspirierte Vocals (dem inzwischen wild um sich greifenden Vocoder sei Dank!), die Ein oder Andere Thrash Schlagseite, sowie eine Prise MESHUGGAH als Zuckerguss.

Bei all dieser Progressiven Ausrichtung verlieren OBSCURA nie die Nachvollziehbarkeit aus den Augen, was gerade Songs wie den Opener „Anticosmic Overload”, dem herrlich nach vorn treibenden “Universe Momentum”, sowie dem verträumt beginnenden „Noosphere” eine nicht zu erwartende Schlüssigkeit geben! Die Deutschen samt all ihrer zur Schau getragenen technischen Finessen, sind trotz alledem jederzeit mit hohem Wiedererkennungswert ausstaffiert, also ehrlich: Besser werden wir im Jahr 2009 eine technisch verspielte Death Metal Breitseite wohl kaum mehr um den Latz geknallt bekommen! Saugeil und kompromisslos stark ohne Frage!

Gastbeiträge gibt es übrigens von Ron Jarzombek (WATCHTOWER, SPASTIC INK, BLOTTED SCIENCE) und Tymon Kruidenier (CYNIC, EXIVIOUS)



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Reini (27.02.2009)

ANZEIGE
ANZEIGE