Malefice - Dawn of Reprisal

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VÖ: 02.03.2009
Bandinfo: Malefice
Genre: Modern Metal
Label: Metal Blade Records
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Lineup  |  Trackliste

In einer Zeit wo Metalcore so wie einst die Dinosaurier vom Aussterben bedroht sind werfen die britischen Kanoniere MALEFICE ihr Zweitwerk via MetalBlade in die Schlacht - ob dies jetzt als Metalcore, NewThrash oder ModernMetal tituliert werden sollte ist letztendlich egal da es ja um das Endresultat (oder ums Überleben) geht.
Und das ist – trotz einiger technischen Finessen - noch nicht ganz Erstligareif ausgefallen : Von den hör-und lesbaren Einflüssen ala Lamb of God, Chimaira, God Forbid oder Pantera schimmert auf „Dawn of Reprisal“ immer wieder der erhellende Glanz dieser illustren Musikerschar auf die eigenen Stücke durch; beleuchtet man allerdings das Innenleben eines typischen Malefice-Tracks genauer so sind die eigens mitgebrachten Ideen meist mit der Lupe zu suchen .

Im typischen Breakdown-Fieber mit jeder Menge angerauhter Vocals, Stakkatoriffing und einem leicht verwaschenen 08/15-Sound grassiert der Opener „The Midas Effect“ regungslos auf der Midtempoweide, lässt dabei leichte CoreElemente als auch einige dunklen Melodien Revue passieren und schickt nachgehend das weitaus griffigere & treibende „Abandon Hope“ auf die Schlachtbank. Aufgrund der überraschungsarmen Inszenierung will sich aber auch hier kein Filetstückchen in den heimischen Einkaufskorb verirren …
Abhilfe schafft hier das selbstlos verliebte „An Architect of your Demise“, wo neben der teilweise zügigen Instrumentierung auch ein verspieltes Solo am Gaumen kleben bleibt - aber der wiedereinmal sehr unprickelnd intonierte Genregesang den leicht bitteren Nachgeschmack nicht auslöschen kann. Danach verliert sich das Quartett immer weiter im belanglosen Mittelfeld der gesichtslos vor sich hingroovenden NeuzeitMetallerschmiede, punktet dann und wann mit dezent eingesetzten Synthiepassagen („End of Days“) oder einem wahllos in die Menge geworfenen Uptempointermezzos ("As I Bleed") … das alles rechtfertigt aber nicht im Geringsten die Anschaffung des mit einem schicken Artwork (ist das schon der im Auftakt erwähnte Niedergang der eigenen Spezies?) versehenen Rundlings; ein Reinhören sollte da im Vorhinein Pflicht sein! Schliesslich kommt einem der Ladenhüter im eigenen Regal weitaus teurer als im (virtuellen) Fachgeschäft.

Der im zweiten Albumteil versteckte Cleangesang sträubt die Nackenhaare / Zehennägel noch einmal unwillig ganz nach oben und lässt kurzfristig an Bubibands wie Caliban oder verunfallte KSE-Refrains denken: nachdem man das anfangs recht zackig aus den Boxen rauschende „Hatred Justified“ ohne Folgeschäden für die Geschmacksnerven überstanden hat gibt man sich nur allzugerne dem unspektakulären Doublebassgroover / Schlusspunkt „Sickened“ hin …
Was bleibt? Ein Produkt für den bisjetzt noch nicht ganz abgeschreckten Alleskäufer, der dank der okayen technischen Darbietung über die B-Movie Handlung und den zahllos eingefügten Copy+Paste Elementen hinwegsieht.



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: PMH (09.03.2009)

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