She Called Me Giant - Fact or pure Fiction

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VÖ: 00.02.2009
Bandinfo: She Called Me Giant
Genre: Rock
Label: Crater8Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Eine waschechte Rockplatte aus den Salzburgerlanden, garniert mit einigen Alternativ- & Punkeinsprengseln servieren uns die Herren SHE CALLED ME GIANT . Nachdem der Covercheck den Bandnamen irgendwie noch anzüglicher macht & der Albumtitel sowieso die krönende Draufgabe im erotisch abschweifenden Gepäck ist, darf man erstmal das stilvoll aufbereitete Booklet und die pointierten, zeitweise (sozial)kritischen Texte näher betrachten. Und sich dann endlich auf die Musik einlassen …

Ob man das jetzt Indierock , Alternative, Powerpop oder einfach nur Rock nennt ist letztendlich egal, auch die Referenzen ala Foo Fighters, Arctic Monkeys, The Strokes oder gar LedZeppelin (!) tauchen immer wieder im Soundstrudel unter - denn die 4 aus Golling hinterlassen definitiv ihre eigene Duftmarke im authentisch aufrockenden Zwölftracker :
Der Uptemposmasher „Supervision“ dürfte im Nachtprogramm von MTVIVA gute Chancen auf Airplay haben (falls halt mal Kohle für ein Video da ist); flirrende Gitarrenlicks, straighte Beats und der in den Vordergrund gemeißelte Gesang geben zusätzlich Sicherheit; „What If“ mit seiner melodramatischen Ausrichtung und der reduzierten Instrumentierung wäre als Singleauskopplung aber eher meine Baustelle. Versteckt man auf den weiterem Weg die sprungbereiten Melodien gerne hinter den energisch ausstaffierten Songgerüst und den leicht verzerrt vorgetragenem Vocals , so sind lockerflockige PunkPoPRockklamotten wie „Under Your Spell“ gottseidank in der Unterzahl.
Denn nach dieser bestenfalls Durchschnittsnummer hat man doch noch so einiges zu bieten: das verschleppt-dynamisch arrangierte „Paolo (Spagolla)“ bietet so nebenbei sparsame Blechbläser im Hintergrund, eine ungewohnt breaklastige Ausrichtung und auch noch etwas Triprockfeeling als Zuckerguss, der gefühlvolle Schlusspunkt „In your Aid“ wirkt durch seine melancholische Grundfärbung und der angespannten Strukturierung lange nach.
Der Sound ist dabei wohlig naturbelassen, klingt weder übertrieben modern noch überladen oder aufgesetzt - quasi „back to the Bones“ . Dass die seit 2001 bestehende Truppe mittlerweile ihr Handwerk beherrscht sollte man annehmen dürfen - aus dem Nichts kommen solche Erstwerke höchstens bei Castingbands mit einer professionellen Studioband im Rücken. SCMG sind da den steinigen und ehrlichen Weg gegangen, und der erste Wegweiser Richtung Gipfel steht: „Fact or pure Fiction“ klingt (bis auf wenige Ungereimtheiten) stimmig, rund, effektiv - und alles andere als „typisch österreichisch“.

Weitere Anspieltipps einer gewichtigen Platte: der melodiöse Ohrwurm „Paint the Town Red“ und das im besten Manowar- Kontext aufbereitete Doppelpack „The Battlecry“ / „The Battle“ ! Truemetaller sollten aber trotzdem einen weiten Bogen um diese Scheibe machen …



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: PMH (09.03.2009)

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