Urna - Iter Ad Lucem

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VÖ: 09.03.2009
Bandinfo: Urna
Genre: Doom Metal
Label: ATMF (Aeternitas Tenebrarum Music Foundation)
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Lineup  |  Trackliste

„Esoteric Funeral Doom“ bietet also der Marsch am Morgen (lt. „Iter Ad Lucem“) - Fronthäuptling MZ werkelt dabei auch bei unzähligen anderen Italiano-Härtnern wie zB Locus Mortis, Arcana Coelestia oder Absentia Lunae, die zeitgleich mit URNA releasen. Wer an gestandenen Funeraldoom denkt, kommt an Namen wie Skepticism, Esoteric oder auch Ahab nicht vorbei - wobei das Duo aus Cagliari sich gerne ein „Post“ auf die Stirn klebt und somit wieder mal einen neuen Stilbegriff in die hoffnungslos überfüllte Arena wirft.

Etikettenschwindel? No na. Der schwere, zähflüssige Inhalt der sechs standesgemäß überlangen Songs ist meist nahe dran am ursprünglichen Minimalsound der Altvorderen, bietet aber wenig Neues oder gar Kontroverses. Die leichten Schwarzmetallreste wirken eher im Gesang als in der Musik nach; Licht oder gar Hoffnung am Ende des Tunnels bietet der Zweitling aber zu keiner Sekunde: kompromisslos growlt/kreischt man sich durch langgezogene, verhallte und in den Hintergrund gedrängte (Akustik)Riffsegmente; wobei das rituelle und programmierte Schlagwerk sich gerne mal in ungewollten Abgründen verstrickt oder bei den kleineren Ambientintermezzis dezent zurückhält. Molltönende Klavierspielereien oder in sich gekehrte Ruhepole lockern die Düstermucke immer wieder mal ansprechend auf, doch die alles übertönende Schwere oder die garstig-fiese Atmosphäre bzw. Abartigkeit der oben erwähnten SuizidMeister wird hier zu keiner Sekunde erreicht.
Noch fehlen gewisse Trademarks, feine Trennlinien zwischen Gut und Böse, packende Arrangements, ein brachialer Sound … Monotonie allein - in Verbindung mit der korrekten spielerischen Umsetzung (hier ist eher Feeling denn technische Raffinesse angesagt) – reicht da noch nicht ganz aus um sich einen Platz an der Sonne zu sichern. Oder im tiefsten Schlund der Funeraldoom-Hölle, wo sich „The Maniacal Vale“ von Esoteric seit geraumer Zeit breit macht …

Egal ob eure Nadel jetzt am zweigeteilten Titeltrack (Two is the Number, the Number of Urna) hängenbleibt oder sich beim luftig-schwülstigen „Om“ irgendwo in Zeit und Raum verliert - Tristesse und gepflegte Langeweile bleiben stets aufrecht. Berauschend ist „Iter Ad Lucem“ trotz seines durchaus vorhandenen Potentials im Endeffekt nicht geworden.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: PMH (23.03.2009)

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