Lost Symphony - Our Exclamation

Erst in 2007 gründete sich die ungarische Formation LOST SYMPHONY. Besonders der erst 19-jährige Gitarrist Máté Bodor konnte schon einige Preise einheimsen wie den Titel des besten Talentes beim Theodore-Ziras-Online-Contest oder den Sieg bei einem landesweiten Gitarrenwettbewerbs namens "Guitar Duel". Beeinflusst sieht sich die Band von der klassischen Musik sowie von Gitarrenhelden wie Yngwie Malmsteen.

Beides, aber besonders letzteres, kann man nicht abtun. Was die Ungarn auf ihrer Demo-EP "Our Exclamation" fabrizieren, klingt schon desöfteren nach dem schwedischen Gitarrero. Dazu gibt es meist opulente Hammond-Orgel-Untermalung, die noch eine nostalgische Note und Erinnerungen an Deep Purple, deren diversen Splitbands oder auch an Dio mit sich bringt. So oder so ähnlich könnte ich mir auch die ersten musikalischen Gehversuche von Yngwie vostellen.

LOST SYMPHONY sind eine reine Instrumental-Band. Das ist aber leider auch das Problem bei ihrer Musik. Die Kompositionen beweisen durchaus Potential und die neoklassischen Spielereien sind nett. Doch es fehlt ihnen an Spannungsbögen, dem Wiedererkennungswert und an songdienlichen Höhepunkten (sprich: Refrains!). Bei all dem könnte ein Sänger sicherlich helfen. Denn im Endeffekt klingt schon bei den vier Tracks dieser EP manches ähnlich. Wie soll es dann erst über die Distanz eines Full-Length-Albums werden?

LOST SYMPHONY sollten es sich meiner Ansicht nach gut überlegen, ob sie weiterhin eine rein instrumentelle Schiene fahren wollen. Dazu sind ihre Kompositionen nicht prägnant genug und das Genre, in dem sie sich bewegen, schreit förmlich nach Vocals. Ich fürchte, sie werden sonst dem Schatten von Künstlern wie Joe Satriani oder Marty Friedman nacheilen. Oder eben Yngwie Malmsteen, der aber seinen Stücken ja schließlich auch den Gesang gönnt. Über den Status "nett anzuhören" kommt "Our Exclamation" nicht hinaus.