AUGRIMMER - Autumnal Heavens

Artikel-Bild
VÖ: 30.01.2009
Bandinfo: AUGRIMMER
Genre: Black Metal
Label: Northern Silence Productions
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Die schwarzwurzeligen AUGRIMMER stammen aus dem bayrischen Günzburg und sind laut eigenem Bekunden bereits seit 1998 in der Szene aktiv. Sieben lange Jahre bastelte Gründer und Gitarrist Nord an diversen Songs und besserte seine eigenen Fähigkeiten auf, um 2005 die Chance zu sehen, ein semiprofessionelles Demo aufzunehmen. Mit Drummer Berserker wurde dann ein knappes Jahr daran gewerkt, ohne es – aufgrund eines fehlenden Vocalisten – je auf den Markt zu werfen. Nach Rekrutierung einiger interessierter Mitstreiter, wurde 2007 dann endlich die erste eigenproduzierte MCD auf den Markt geworfen, die AUGRIMMER auch den Deal bei Northern Silence Productions sicherte.

Um Studioerfahrung zu sammeln hat man sich dazu entschlossen, vor dem Debütalbum eine auf 999 Kopien (uhu, wie kultig…) limitierte EP namens „Autumnal Heavens“ unters Volk zu mischen. Bandleader Nord, Vocalist/Bassist Satan und Drummer Draug schmückten sich mit Pseudonymen, bei denen selbst nietentragenden und pandabärbepinselten Black Metal Alleskäufern ein Gähnen aus dem Gesicht fällt. Die Musik kategorisiert sich relativ schnell und weist nach dem kurzen und sinnfreien Intro „The Sombre Cabinet“ Parallelen zu Kulttruppen Marke IMMORTAL (in früheren Zeiten), AETERNUS oder in bestimmten Teilen auch NAGELFAR auf. Als positives Merkmal ist jedenfalls die melodisch gehaltene Linie zu werten die, fernab aller schwarzmetallischen Rasereien, nicht dem Trend des klirrenden Nordlandgeshredders folgt, sondern mit sanften und fast durchwegs im Midtempo gehaltenen Passagen den katzentötenden und brandschatzenden Puristen vielleicht verschrecken mag, aber dem aufgeschlossenen und klischeefreien Hörer durchaus im Ohr hängen bleiben könnte. Die jahrelangen Übungsstunden haben Gitarrist Nord sichtlich gut getan. „Autumnal Heavens“ steht und fällt mit seiner Arbeit. AUGRIMMER finden kein probates Mittel, um auch die restlichen Instrumente in den Vordergrund zu drängen. Drums & Bass finden sich – sei es aus mangelnder Erfahrung, sei es aus technischen Unzulänglichkeiten – qualitativ nicht in den Kontext ein. Zweiter Pluspunkt ist der angenehme Gesang Satan’s, der weder in Trommelfell erschütterndes Gekeife, noch in stumpfes und ideenloses Gegurgle verfällt, sondern passend zum Sound in einer angenehmen, unaufdringlichen Art und Weise vorgetragen wird.

AUGRIMMER’s EP ist nur der Vorbote zur ersten Full-Length, die man im Laufe des heurigen Sommers in die Regale stellen wird. Der Schwarzmetall dieser teuflischen Dreifaltigkeit weist phasenweise Talent und Können auf, kann sich in dieser Verfassung am überbevölkerten Black Metal Markt sicher nicht lange halten. Die Instrumentalfähigkeiten Nord’s Höllenbrüder könnten bis zum Release des Debütalbums noch einen anständigen Schwung vertragen. Die seltenen Hochgeschwindigkeitsteile sollten – als Gegensatz zur vorherrschenden Monotonie – noch etwas häufiger eingestreut werden. Dann müsste AUGRIMMER’s Erstling im Sommer auffallend in Erscheinung treten. Wichtiges Detail zum stark übertriebenen Kultversuch: AUGRIMMER haben noch nie live gespielt und es sind auch keine Gigs in näherer Zukunft geplant (DARKTHRONE grüßt aus der Ferne) …



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (07.04.2009)

ANZEIGE
ANZEIGE