The Bakertown Group - El Rojo

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VÖ: 17.04.2009
Bandinfo: The Bakertown Group
Genre: Progressive Rock
Label: Weathermaker Music
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Gibt man den Bandnamen im WorldWideWeb ein, so offenbart sich hinter dem unscheinbaren Namen sogleich ein anderes, weit bekannteres Bild: The Bakertown Group = Clutch.
Seit fast 20 Jahren treiben Clutch ihr Unwesen im (Stoner)Rock-bereich und gehen mit ihren zahllosen Retro / Blues - Anleihen bei den „Modern“Verächtern gekonnt auf Stimmenfang. Wobei eben bei diesem bereits 1999 ins Leben gerufe Sideproject der experimentelle Charakter weitaus mehr im Vordergrund steht und die polarisierende Stimme von Neil Fallon das Nachsehen hat.

Die weit verzweigten Stonerwurzeln scheinen zwar ab und an auch auf dem Zweitwerk „El Rojo“ (dt.: das Rot) durch, doch grossteils stecken hinter den 10 Tracks andere Intensionen - meist sind die kompakten Ergüsse im Endeffekt viel psychedelischer, siebzigerlastig und breakverliebter gestaltet. Wie eine nicht enden wollende Monsterjam, in zehn blutige Einzelteile zerlegt, filtert man den experimentellen Charakter zahlreicher Siebziger-Rockheroen heraus und saugt mithilfe traditioneller Instrumentierung Elemente aus Funk, Rock, Blues, Psychedelic, Jazz auf.
King Crimson, Spiritual Beggars, Spock´s Beard - all diese Namen kann man im Sound des Vierers ausmachen und trotzallem sind die instrumentalen Audiospuren von The Bakerton Group keine plumpe Kopie.
Prägend im Sound von TBG ist die von Per Wiberg (Opeth, Beggars) betätige Hammondorgel – schon im sehr lebendigen „Chancellor“ rückt man der rockig-verspielten Basis und der luftigen Instrumentierung gelungen auf den Pelz. Selten steht der Song als Solches im Vordergrund, man spürt durchgehend den vorherrschenden Drang zur Improvisation und schreckt auch nicht vor einem Saxophon, gaanz kurz einsetzendem Gesang und tribal-ethnischen Klängen zurück.
Es gibt auch so gut wie keine Songspitzen , das Niveau ist gleichbleibend konstant - wer sich dennoch eine ungefähre Idee von TBG verschaffen will sollte bei den beiden Siebenminütern „Life on Lars“ bzw. „Work´em“ einchecken.

Eigentlich geht hier alles - Prog, Funk, Blues, Rock ... schon erwähnt , aber zB auch eine Prise Swing („Peruvian Airspace“)! Trotz aller stilistischen Umtriebigkeit klingt hier nichts gestelzt oder künstlich aufgebläht; vielmehr klingen die zehn Stücke wie endlich auf Tonträger umgesetzte Ideen die sich eben nicht mit der Hauptband vereinbaren liessen. Um eine altbekannte Werbespruch auf den Punkt zu bringen: „Nichts ist unmöglich – The Bakerton Group“ !
P.S.: Auch die Songtitel sind teilweise echte Hingucker ... ;)



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: PMH (14.04.2009)

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