Ra's Dawn - At The Gates Of Dawn

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VÖ: 24.04.2009
Bandinfo: RA'S DAWN
Genre: Metal
Label: Twilight Vertrieb
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Es war im August 2006 als RA’S DAWN mit ihrem Debütalbum “Scales of Judgement” ein absolut überzeugendes Werk ablieferten. Knapp 30 Monate später steht mit „At The Gates of Dawn“ ein mehr als würdiger Nachfolger parat. Dabei hat sich jetzt gar nicht so großartiges geändert bei den Koblenzern – RA’S DAWN paaren auch auf ihrem neuen Langeisen Power Metal mit dezenten Progressiveinschüben und über all dem thront die Wahnsinnsstimme von Olaf Reimann, dem wohl einzigen Metal Shouter on Earth, der Matt Barlow die Stirn bieten kann! Was wiederum ergibt, dass auch die sieben neuen Tracks, plus der Neueinspielung von „The Dawn of Ra“ meterdick im ICED EARTH Sumpf herumwandern. Jetzt von einem Plagiat zu sprechen wäre allerdings blanker Hohn; RA’S DAWN sind zudem noch progressiv, episch und wissen auch eine ordentliche Metalkeule zu schwingen und am wichtigsten, sie stecken jeden ICED EARTH Release seit der „Horror Show“ CD (2001) locker in die Tasche!

Auffallend auch, dass außer bei „Osiris“ und dem Abschlussepos „The Dawn of Ra“ fast vollständig auf ägyptische Themen verzichtet wurde. Highlights haben sich – wie auf dem Vorgänger –aber trotzdem wieder genügend eingeschlichen: „Blinding Black“ zum Beispiel, ein satter manchmal leicht verspielter Dampfhammer, das mystische „Osiris“, oder das balladesk beginnende, dann zu einem wahren Powermonster emporsteigende „In Dark Ages“.

Und als krönenden Abschluss sozusagen der Mammuttrack, das opulente Epos zum Ende hin, „The Dawn of Ra“, den die Band bereits auf ihrem 2002er Demo „Solar Force“ veröffentlichte und der völlig verdient den Weg auf „At The Gates of Dawn“ fand. Auch sieben Jahre nach Erst erscheinen hat dieses fast 23 Minuten dauernde, in fünf Teile gegliederte Kleinod nichts an seiner Berechtigung verloren. Verträumter Beginn, orientalische Einflüsse, gediegene Härte umgarnt eine DREAM THEATER Verspieltheit, der Spoken Word Teil (Sonnengott RA persönlich!) ist schaudernd und erinnert von der stimmlichen Umsetzung her an „Bridge of Death“ (MANOWAR), sonst hat der Song aber nichts mit der erwähnten Kasperltruppe gemein, „The Dawn of Ra“ fasziniert über Komplettdistanz und ist sicher einer der besten traditionellen Metalsongs dieses Jahres.

Fazit: „At The Gates Of Dawn” kann das hohe Niveau seines Vorgängers locker halten, die ein oder andere Schwäche (gerade im Bereich der Keyboards) darf man bei einer derart überzeugenden Gesamtleistung schon mal unter den Tisch kehren. Tolles Album einer Band die endlich mal eine Spur aus dem Underground Loch herauslugen könnte, verdient hätten es die Koblenzer ohne Zweifel!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Reini (19.04.2009)

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