Virgin Steele - The Marriage Of Heaven And Hell Part I (Remastered)

Artikel-Bild
VÖ: 31.10.2008
Bandinfo: VIRGIN STEELE
Genre: Progressive Power Metal
Label: Dockyard1 Records
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste

Nur ein Jahr später war es soweit und VIRGIN STEELE hatten erneut tief in die Metal-Trickkiste gegriffen und mit "The Marriage Of Heaven And Hell Part I" wieder eine Metal-Oper sondergleichen am Start. Der total Hard Rock-lastige Vorgänger "Life Among The Ruins" wurde als Ausrutscher abgetan und die geneigten Fans konnte wieder erleichtert aufatmen. Obwohl für mich persönlich "Life Among The Ruins" mit Sicherheit zu den stärksten Outputs der gesamten Karriere zählte, hatte sich ein solcher stilistischer Rückzug eigentlich schon nach Veröffentlichung des Vorgängers abgezeichnet.

Die Schlagzeilen in diversen, einschlägigen Magazinen waren zwar da, so richtig anfreunden konnte sich aber selbst die Band nicht an diesen "neuen" Sound, deswegen setzte sich DeFeis erneut an seinen Schreibtisch und bereitete die neuen Songs für die "Hochzeit von Himmel und Hölle" vor. Anscheinend von einem unvergleichlichen Kreativitätsschub gepackt, schrieb der gute Mann etliche Tracks und musste sich bald eingestehen, dass sich das ganze Konzept auf einer einzigen Platte beim besten Willen nicht unterbringen ließ. Im Endeffekt sollte das aber kein Problem darstellen, denn VIRGIN STEELE entschieden sich einfach dafür, gleich zwei Scheiben unter diesem eigenwilligen Titel zu veröffentlichen.

Gesagt, getan, "The Marriage Of Heaven And Hell Part I" erblickte 1994, nur ein Jahr nach dem Rock-Experiment, das Licht der Welt. Schon nachdem der erste Song im Player anklang, war klar, wohin die Richtung ging, nämlich straight to hell. "I Will Come For You" eröffnete den Reigen mit symphonischen Piano-Linien und harten Gitarren-Wänden, die auf Anhieb zeigten, dass VIRGIN STEELE den Hard Rock nun wohl gänzlich abgelegt hatten.

Harte Metal-Stampfer der Marke "Blood And Gasoline" oder "Blood Of The Saints", standen neben eher progressiv ausgerichtetem Material wie "The Last Supper" oder "The Raven Song". Die einzelnen Stücke fraßen sich wie immer sofort in die Gehörgänge und DeFeis legte einen neuerlichen, standhaften Beweis ab, dass er eingängige Metal-Songs wie aus einem Guss schreiben kann. Auch wenn die progressiven Elemente auf "The Marriage Of Heaven And Hell Part I" noch eher im Hintergrund blieben und sich noch nicht an die Front kämpfen durften, wurde trotzdem klar, wohin der Sound von VIRGIN STEELE noch gehen würde.

Der sypmhonische Charakter wurde hervorragend eingefangen und die Platte hält, neben dem genialen Cover, nur den ein oder anderen etwas schwächeren Track bereit, der aber das Album damals davon abhielt, wirklich unsterblich zu werden. "The Marriage Of Heaven And Hell Part I" war und ist ein hervorragendes Comeback zu den alten Wurzeln, gespickt mit neuen, vor allem progressiven Elementen, das nur kurze Zeit später mit dem zweiten Teil entsprechend fortgeführt werden sollte!

Die remasterte Bonus-Version enthält zwei zusätzliche Tracks, ein Instrumental und eine bis dato unveröffentlichte Duett-Version von "Blood And Gasoline". Wem das noch nicht Kaufanreiz genug ist, der soll kurz in die "normale" Tracklist reinhören und wird sehen, dass VIRGIN STEELE, umstritten hin oder her, schon damals wussten, wie eine Symphonic Metal-Oper zu klingen hatte...



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: mat (15.04.2009)

WERBUNG: Innfield Festival
ANZEIGE
ANZEIGE