Jungle Rot - What Horrors Await

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VÖ: 30.04.2009
Bandinfo: JUNGLE ROT
Genre: Death Metal
Label: Napalm Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

JUNGLE ROT sind endlich wieder da. Die Old School Death Metal Dampfwalze aus Wisconsin legt drei Jahre nach dem formidablen „War Zone“ einen neuen Genickblaster namens „What Horrors Await“ in die Läden unseres Vertrauens. Wenige Bands mussten in ihrer Laufbahn so viele Line-Up Wechsel hinnehmen wie der Vierer aus den USA. Die Qualität der Outputs in so hohem Maße zu halten ist noch wenigeren Bands gelungen. JUNGLE ROT sind auch dafür bekannt, trotz großartiger Alben erst im zehnten Jahr ihres Bestehens Europa besucht zu haben. Mit ihren energiegeladenen und explosiven Shows haben sie auch das alte Festland problemlos in ihren Bann ziehen können.

Essentiellstes Markenzeichen JUNGLE ROT’s ist die oft kopierte, aber nur selten erreichte Mischung aus stampfenden Mid-Tempo Parts, halsabschraubenden Bangpassagen und todbringenden Gitarrensalven. Von dieser Erfolgsformel lässt das Quartett auch 2009 nicht ab, würzt den altbekannten Sound noch etwas und lässt eine 14-Track Packung voller Tod- und Kriegsthemen walten. Das Signing auf Napalm Records wirkt aufgrund vieler Labelgenossen erst mal etwas ungewöhnlich, im Rooster der Eisenerzer mag man sich mit diesem Material aber allemal behaupten können. JUNGLE ROT schrauben Köpfe ab. Das einleitende „Worst Case Scenario“ lässt Haare fliegen und Genicke bersten. Allein das Eröffnungsriff, das sehr thrashig gehalten ist, erfordert bei jungen Todmetallern das Anlegen einer Halskrause. Mit dem darauffolgenden „The Unstoppable“ wird beinahe der Höhepunkt des makellosen Silberlings erreicht, das live für Wirbelstürme voller fliegender Köpfe sorgen wird und nur von „Straightjacket Life“ geschlagen wird. Die unnachahmlich brutalen und produktionstechnisch toll in den Vordergrund gestellten Blastattacken von Fellverdrescher Eric House werden mit stampfenden und mörderisch groovenden Gitarrenlicks von den Herrn Bub und Matrise hinterlegt, mit denen sie hier ein unwiderstehlich todbringendes Gebräu aus harten Melodien hervorwürgen. Die Qualität wird problemlos gehalten, Lückenfüller lassen sich in den gut 40 Minuten nicht finden. Höchst erfreulich, dass man so weit wie nie zuvor über die übliche, halbstündige Spielzeit hinausschießt. Besondere Anspieltipps zu nennen wäre überflüssig, zu stark präsentieren sich die einzelnen Songs, die an dreckige Schützengräben, zündende Granaten und rollende Kampfpanzer erinnern. Aus dem Gros an starken Songs könnte man noch „What Horros Await“, „Nerve Gas Catastrophe“ und das schnittige Destruction Cover „Invincible Force“ hervorheben.

JUNGLE ROT haben schon vor vielen Jahren mit ihrem eigenen, hausgemachten Stil einen Fixplatz in der Old School-Hall Of Fame eingenommen und sind in dieser Verfassung auch unmöglich vom Thron zu stoßen. Die viel zu oft zitierte und viel zu selten bestätigte Floskel, dass das neue Album das Beste wäre, trifft hier ausnahmsweise in vollster Weise zu. Die Abstimmung der vier Musiker ist perfekt, Sound und Produktion sind Tinnitus fördernd und durchschlagend. Wer technische Frickeleien oder die salonfähig gewordenen Geschwindigkeitswettrennen diverser Bands liebt, wird „What Horrors Await“ schnell in die Spinnweben behangene Ecke stecken, wer aber traditionellen Old School Death Metal liebt und diesen auch noch im neuzeitlichen Gewand genießen möchte, ist nirgendwo anders besser aufgehoben als bei JUNGLE ROT. Sollte jemand dieser Platte überhaupt nichts abgewinnen können, hat er Death Metal einfach nicht verstanden!



Bewertung: 5.0 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (25.04.2009)

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