Silverstein - A Shipwreck In The Sand

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VÖ: 03.04.2009
Bandinfo: SILVERSTEIN
Genre: Emo Core
Label: Victory Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

„Aber vielleicht kommen die Experimente dann bei der nächsten Platte.“ Mit diesem Satz beendete ich meine Albumkritik zum letzten SILVERSTEIN Output „Arrivals & Depatures“. Nun gut, sie haben mir den Gefallen getan und mit ihrem neuen Album „A Shipwreck In The Sand“ versucht, den großen Wurf zu landen. Allerdings hat dieser nicht zu Hundertprozent das Ziel erreicht.

Eingeteilt in vier Kapitel darf man sich über insgesamt 14 Songs freuen. Hinzu kommen noch ganze drei Gastauftritte und ein textliches Konzept, das versucht, den großen Bogen zu spannen und gleichzeitig doch den durchschnittlichen Emohörer nicht vor den Kopf zu stoßen. Als Höhepunkt dürfen Fans der etwas härteren Riffs sicherlich das erste Kapitel „It Burns Within Us All“ ansehen, da wird doch recht ordentlich dahin gebrettert und auch die eine oder andere Metalcore-Anleihe kann man entdecken. Allen voran der Opener „A Great Fire“ und die erste Single „Vices“ kombinieren Melodie, Popcharakter und eine ordentliche Portion Hardcore ganz gekonnt. Auch andere Nummern wie etwa „Born Dead“ oder das grandiose „I Am The Arsonist“ gehen in diese Richtung, während etwa „American Dream“ oder „I Knew I Couldn’t Trust You“ Fans der letzten Alben in die Hände spielen. Darüber könnte man quasi die Songs positionieren, die sich mit der Hauptgeschichte des Albums identifizieren lassen, neben dem Titeltrack etwa auch die Abschlussnummer „The End“. Hier wird großes Kino gemacht.

Musikalisch also sehr abwechslungsreich und teilweise sicher zu der Speerspitze des Genres (welches auch immer) zu zählen, bleibt leider der fahle Nachgeschmack eines Konzeptes, das textlich nun nicht voll aufgeht. Ja, die Geschichte mit dem Kapitän, der in eine bessere Welt segeln will und dessen Crew meutert, ist schön und gut, aber in dieses Kontext dann wieder Beziehungsgeschichten einzubauen erscheint etwas halbherzig. Die üblichen Antikriegssongs sind natürlich auch wieder vertreten.

Begegnet man „A Shipwreck In The Sand“ ohne dem Vorwissen eines großen Konzeptes, so darf man sich über das bis dato beste SILVERSTEIN Album freuen. Hier gibt es wahrlich viel zu entdecken, die Produktion ist im Vergleich zum Vorgänger wieder etwas rauer geworden, ohne an Bombast zu verlieren und sowohl die unzähligen Melodien als auch die härteren Parts machen es abwechslungsreich und kurzweilig. Das Booklet inklusive Texte sollte man aber nicht immer bei der Hand haben. Dann hat man aber umso mehr Freude daran.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: chris (10.05.2009)

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