Striker - Road Warrior

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VÖ: 29.03.2009
Bandinfo: STRIKER
Genre: Heavy Metal
Label: Iron Kodex
Hören & Kaufen: Ebay
Lineup  |  Trackliste

Im Grunde rennen Old-School-Geschichten bei mir offene Türen ein, denn ich war schon ein Anhänger der guten, alten 80er. Aber natürlich muss auch die musikalische Qualität stimmen, und das tut sie bei STRIKERs EP "Road Warrior" nur teilweise. Klar wird Old-School-Feeling vermittelt, dafür sorgen schon die auf rumpelig getrimmte Produktion und die Vocals in teilweise schrillen Höhen und mit spitzen Schreien. Als Pluspunkt geht sicherlich die Gitarrenarbeit durch, die äußerst vielseitig und virtuos ist. Negativ fallen mir dagegen die Songkonstruke auf, die oft einfach nur maßlos abgekupfert erscheinen. Hier mal ganz klare MAIDEN-Anleihen, da etwas von GRAVE DIGGER, dazu US-amerikanische Trademarks von JAG PANZER oder HELFIRE und noch ein paar Speed-Metal-Einflüsse von ANVIL & Co.

Das alles wird munter gemixt, was aber nicht zwangsweise neue Markenzeichen entwickelt. Sicherlich muss man sich auch mal bei den Größen bedienen, aber auch eigene Ideen und Innovationen sind gefragt. Auch technisch ist noch nicht alles im Reinen. Das Schlagzeug klingt gelegentlich zu blechern und das Spiel wirkt mitunter zu Laienhaft. Der Bass schwankt zwischen kaum zu hören und wild im Vordergrund wummernd. Am Gesang, der mir persönlich manchmal in zu hohen Sphären schwebt, will ich nicht rummäkeln, da er zum Sound von STRIKER passt.

Die Melodien sind eigentlich nicht von schlechten Eltern, doch hat man (besonders als Kenner der NWoBHM) teilweise einfach das Gefühl, sie schon vor langer Zeit an anderer Stelle mal vernommen zu haben. Die Speed-Hymne "Road Warrior", das true-e "Lord Of The Sword" und das vielschichtige "Dark Heart Of The City" hinterlassen bei den fünf Tracks den besten Eindruck. Ich will den Kanadiern auch gar nicht ihr Potential absprechen oder behaupten, dass sie nicht ihr Herzblut in die Kompositionen stecken. Doch für das Hohelob, das sie für "Road Warrior" teilweise bekommen, ist die Zeit beim besten Willen noch nicht reif. Da muss noch mehr Eigenständigkeit und Konstanz an den Tag kommen. Auch warum ein sechster Track nur auf der Vinyl-Version der EP vorhanden ist, entzieht sich meinem Verständnis. Wer legt denn heutzutage noch Wert auf diese riesigen Kratz-Scheiben? Im Fazit ist "Road Warrior" in meinen Augen nur durchschnittlich, Old-School-Fans sollten STRIKER aber im Auge behalten.



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: Django (18.05.2009)

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