Neaera - Omnicide-Creation Unleashed

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VÖ: 29.05.2009
Bandinfo: Neaera
Genre: Death Metal
Label: Metal Blade Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Die Vorgabe in Form von „Armamentarium” war mächtig, nicht nur meine Wenigkeit hob das 2007er Album der Münsteraner in ungeahnte Höhen, logisch und nachvollziehbar, dass gewisse Zweifel gehegt wurden ob NEAERA mit ihrem neuesten Output diesen Level wird halten können. Gut, der Fünfer hat es geflissentlich sein lassen den Vorgänger zu kopieren, im Gegenteil: düsterer sind sie geworden, auch die Eingängigkeit blieb eine Spur auf der Strecke, schlecht ist „Omnicide-Creation Unleashed” dadurch allerdings nicht ausgefallen.

Vor allem Frontbrüllwürfel Benny Hilleke konzentriert sich auf dem neuesten Output nur mehr und zur Gänze auf zwei Sachen: tiefstes Gegurgel, oder Hassbatzen gleiches Geschreie. Old School Death Metal wandert in homogener Zweisamkeit mit dem Black Metal durch die Kompositionen und wenn mir da noch einer kommt, der die Band in die MC Ecke drückt, dem sei gesagt: Derart erbarmungslos, völlig Klargesangsfrei und Brutal agiert man im MC Subgenre einfach nicht! NEAERA sind endgültig im leicht schwarz beeinflusstem Death Metal angekommen, Core Elemente werden kaum mehr wahrgenommen und in dieser extremen und brutalen Form agiert derzeit kaum ein Mitbewerber, schon gar nicht aus unserem Lieblingsnachbarland.

Was bei all diesem zum Exzess zelebrierten Extremismus allerdings eine Spur auf der Strecke geblieben ist, ist die Eingängigkeit, die Catchiness der Songs, da hatte der große Bruder „Armamentarium” eindeutig die Nase vorn. Sperrig wäre in diesem Konnex zwar ein wenig übertrieben, aber so ab und zu hätte ich schon gerne mitgesummt, anstatt mir andauernd den Schädel an der Wand blutig zu schlagen. „Caesura” zum Beispiel mit seinen gnadenlos Blastbeats und dem herrlichen Gekeife von Hilleke umgarnt einem mit sporadisch eingebauten Gitarrenharmonien und erzeugt damit – bei all der zur Schau getragenen unnachgiebigen Brutalo Attitüde – so was wie einen AHA Effekt. Der hätte gut und gerne öfter angepackt werden können, so bleibt unterm Strich ein immer noch bärenstarkes, gnadenloses, nahezu ununterbrochen dahinrasendes Album, das seinem direkten Vorgänger zwar nicht ganz das Wasser reichen kann, die Münsteraner Vereinigung aber endgültig als feste Konstante in der Death Metal Szene etabliert.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Reini (29.05.2009)

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