Insane - Our Island - Our Empire

Mit ungarischem Metal verbindet man derzeit wohl am ehesten EKTOMORF oder CADAVERES. Geht man aber nach dem Fonogram Musikpreis, der in unserem Nachbarland jedes Jahr vergeben wird, so lieferten INSANE das beste Metal Album 2009. Unter dem Titel „Our Island – Our Empire“ bieten sie dem geneigtem Hörer etwas mehr als eine halbe Stunde Metal, wobei das so nicht ganz zutrifft.

INSANE vermischen im zehnten Bandjahr alles, was irgendwie mit Gitarren zu tun haben kann. Nach einem elektronischem Intro brettert „Something In The Wind“ mal sofort in Richtung Modern Thrash Metal, nur um bald mal einen Umkehrschwung einzulegen und mit akustischen Gitarren und Popmelodien zu liebäugeln. Am Ende geht’s dann Soli-technische in eine leicht progressive Spielart, um schließlich kurz beim Stadionrock mit großem Pathos vorbeizuschauen. Hui, und das in nicht einmal vier Minuten. Auch der Rest der Platte präsentiert sich auf diese Weise, da wird gesanglich mal bei DISTURBED zitiert („Hocus-Pocus“), der TOOL-Kosmos kurz gestreift („33“), Mainstream Rock fabriziert („How Dare You?“) und auch eine Folklore-Nummer mit nettem Blechbläsereinsatz und Doublebass-Hintergrund kredenzt („Fuerteventura“). Daneben gibt’s natürlich die derzeit angesagten Hardcore-Nummern. Ganz schön viel für eine derart kurze Spielzeit. Hier liegt leider auch der Hund begraben. INSANE kann man spieltechnische nicht viel vorwerfen, auch die Tatsache, dass sie sich in beinahe jeder Spielart von Rock und Metal zu Hause fühlen, stört nicht. Aber die kaum vorhandene Struktur der Songs und ein Musikwechsel im Halbminutentakt können einem irgendwann gehörig auf den Sack gehen. Etwas mehr Standhaftigkeit und Songwriting würde hier sicher nicht schaden.