Disarmonia Mundi - Nebularium + The Restless Memoirs EP

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VÖ: 26.06.2009
Bandinfo: Disarmonia Mundi
Genre: Melodic Death Metal
Label: Coroner Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Ettore Rigotti ist sowas wie der italienische Peter Tägtgren. Als er 1999 quasi im Alleingang die Band DISARMONIA MUNDI aus dem Boden stampft und mit der Hilfe von ein paar Verbündeten in völliger Eigenregie das Album „Nebularium“ aufnimmt, erringt die Band binnen kürzester Zeit einen Eintrag auf der Metal-Weltkarte.

Da ist es mit dem neuen Album „The Isolation Years“ am Horizont mehr als praktisch, dass Signore Rigotti sein mittlerweile in Ehren ergrautes Erstlingswerk in neuem Soundgewand nochmals unter die Leute bringt, um die Wartezeit ein wenig zu verkürzen. Und damit nicht genug: neben einem aufwändig gestalteten Digipak verfügt die „Nebularium“-Neuauflage zudem über eine EP-Beigabe, die sich „The Restless Memoirs“ nennt und einen Querschnitt durch das Schaffen der Band von 1999-2006 bietet. Für Einsteiger, Sammler und Interessierte also ein gefundenes Fressen? Ja und nein. Sieht man von der Form des Releases einmal ab, bleibt nämlich in erster Linie solide, aber selten wirklich bewegende Melodic Death-Kost. Ob diese Einschätzung daran liegt, dass das Songmaterial (im Falle von "Nebularium") mittlerweile runde zehn Jahre auf dem Buckel hat, darf allerdings bezweifelt werden; wirkliche Killeralben bleiben schließlich locker auch mal mehrere Jahrzehnte ungekühlt frisch.

Zur Musik: Während „Nebularium“ stilistisch einer nicht immer harmonischen Melange aus Melodic Death- und Progressive-Elementen gleichkommt, dreht „The Restless Memoirs“ schonungslos IN FLAMES, SOILWORK und Konsorten durch den Wolf (da wundert es auch wenig, dass Rigotti mitunter einen gewissen Björn „Speed“ Strid ins Boot holt - so auch beim in Produktion befindlichen neuen Album). Dementsprechend heterogen präsentieren sich die Songs der beiden Scheiben: Die acht Tracks auf „Nebularium“ sind zwar allesamt ordentlich gemacht, rauschen aber am Hörer vorbei, ohne wirkliche Spuren zu hinterlassen; einprägsame Momente fehlen fast vollständig. Ebenso ereignislos kommt der remasterte Sound der Scheibe daher; auch hier herrscht Solidität vor Emotion. Die Stücke auf „The Restless Memoirs“ wiederum fetzen zwar ordentlich (auch in Sachen Produktion), klingen aber arg generisch. Dass die beiden Scheiben aus der gleichen Feder stammen, mag man kaum glauben.

Unterm Strich dürfte das Package „Nebularium“ + „The Restless Memoirs EP“ vor allem für Sammler und solche, die auf dem Melodic Death-Sektor schon alles haben, interessant sein. Alle anderen sollten das zwar durchwegs überdurchschnittliche, aber im Falle von „Nebularium“ nur schwer in die Gänge kommende, bzw. im Falle von „The Restless Memoirs“ schon allzu oft gehörte Songmaterial zuerst ausgiebig probehören.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Pr0m3th3us (29.06.2009)

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