3 Inches Of Blood - Here Waits Thy Doom

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VÖ: 28.08.2009
Bandinfo: 3 INCHES OF BLOOD
Genre: Heavy Metal
Label: Century Media Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits  |  Trivia

Die schier endlos wirkende Warterei hat endlich sein Ende. Die kanadischen Heavy Metal Bomber 3 INCHES OF BLOOD schießen nach zweijähriger Wartezeit ihren vierten Longplayer in das geifernde Volk. Wichtigste Hauptveränderung ist der Wechsel von Roadrunner Records zu Century Media, den die vier Ahornblätter vor kurzem vollzogen haben. Auch beim Line-Up hat man wieder mal kräftig durchgerührt: Screamer Hooper und Bassist Cates sind Vergangenheit, Drummer Rodriguez wurde unlängst von Ash Pearson ersetzt. Der wiederum druckvollen Metal-Verneigung vor den großen Heavy-Helden der letzten 30 Jahre hat das aber gottlob keinen Abbruch getan.

Wer die bisherigen Prunkstücke der Kanadier vernommen hat, wird vorwiegend durch die starke Zurücksetzung der Thrash-Anteile überrascht sein. 3 INCHES OF BLOOD frönen auf ihrem vierten Output hauptsächlich dem traditionellen Metal. Der Opener „Battles And Brotherhood“ weiß zwar am Anfang und Ende des Tracks zu thrashen, danach wird der Schwung aber deutlich zurückgefahren. „Rock In Hell“ ist eine weitere, respektvolle und gut durchdachte Verbeugung vor den Jahrhundert-Metallern IRON MAIDEN und weiß mit den (wie immer gewöhnungsbedürftigen) Screams von Cam Pipes und den großartigen Solos von Clark und Hagberg zu überzeugen. „Silent Killer“ lässt gar punkige Züge in den Fuck-You-All-Metal der Vancouver-Jungs einfließen und strahlt einfach pure Spielfreude aus. Der „Fierce Defender“ rifft sich duch sechs gnadenlose Headbanger-Minuten und lässt mit Sicherheit keinen Hartwurster auf seinem Sessel haften. „Preacher Daughter’s“ ist eine wüstensandbestaubte 70er Jahre Rockhymne, die soundtechnisch in den verrauchten Proberäumen der grandiosen RAINBOW eingespielt werden hätte können. Solos werden nicht aufgespart, das tighte und exakt drückende Drumming machen den Track zu einer Offenbarung.

Bei „Call Of The Hammer“ wird der Thrash-Anteil wieder gehoben und Schwung in die Bude gebracht. EXODUS oder KREATOR leuchten durch, die zweistimmigen Gitarren ergänzen sich wie das Yin und Yang. „Snake Fighter“ ist eindeutig an JUDAS PRIEST angelehnt und der erste Track, der die durchgehend hohe Qualität der Vorgänger nicht halten kann. Pipes Vocals sind ohnehin eine atypische Mischung aus Bon Scott, Rob Halford, Bruce Dickinson und Udo Dirkschneider, bieten für den Einen oder Anderen Hörer wohl den einzig erwähnenswerten Kritikpunkt. „At The Foot Of The Great Glacier” rockt Seelen aus den Leibern, “All Of Them Witches” legt einmal mehr die wahrlich großartige Instrumentenbeherrschung offen. „12:34“ wurde als kleine Verschnaufpause in Instrumentalform gewählt und leitet das abschließende „Execution Tank“ ein, das über sieben Minuten dahin rockt und auch mal ins melodische Skandinavien blickt, ohne die typischen 80er Heavy Metal Vibes zu vernachlässigen.

3 INCHES OF BLOOD bleiben bei ihrer einzigartigen Mischung aus rifflastigem Old-School Metal, eindringlichen 70er Jahre Rock Sequenzen und melodischem Schwedentod. „Here Waits Thy Doom“ ist der logische Nachfolger von „Fire Up The Blades“, kann dessen wahnwitzige Qualität aber nicht mehr toppen. Man liegt mit dem Neuling aber immer noch kilometerweit vor dem Rest der sogenannten „Heavy Metal Rettern der Neuzeit“. Als B-Sides und Bonus Tracks gibt es dann auch noch Coverversionen von BACHMAN-TURNER OVERDRIVE, BLUE ÖYSTER CULT und ZEKE zu bestaunen. Übrigens: Ein Schelm, wer bei der Betrachtung des Covermotives an ARCKANUM denkt…



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (20.08.2009)

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