Divine Heresy - Bringer of Plagues

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VÖ: 24.07.2009
Bandinfo: Divine Heresy
Genre: Metal
Label: Soulfood Music
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Lineup  |  Trackliste

Ironie des Schicksals oder doch beinhartes Kalkül? Fakt ist, dass gerade als just FEAR FACTORY durch Re-Union und Klagandrohung der geschassten Mitglieder Wolbers/Herrera wieder einigermaßen in aller Munde sind, sowohl ARKAEA (Wolbers/Herrera), als auch DIVINE HERESY (Dino Cazares) mit neuen Alben am Start sind. Einen leichten Startvorteil hat Mr. Cazares, ist doch der Bringer der Plagen schon das zweite Full Length welches der schwergewichtige Meister der Stakkato Riffs ins bangende Volk schmeißt. Und eines gleich vorweg: Die Magie des Debütwerkes „Bleed the Fifth“ können die elf neuen (bzw. zwölf wenn wir den Europa Bonustrack „Forever The Feilure" mit einrechnen) Stücke nicht mehr entfachen.

Das liegt zum einen daran, dass Neo Sänger Travis Neal (PUSHED, THE BEREAVED) in den aggressiven Parts zwar kaum Unterschiede zu seinem Vorgänger Tommy Cummings aufzuweisen hat, in den melodiösen Klarpassagen aber ziemlich abkackt. Die findet man zwar auf „Bringer of Plagues“ nur ansatzweise, stören tut dieser Umstand aber trotzdem. Über weite Strecken ist das neue Werk aber eine Machtdemonstration von zwei Männern. Cazares spendiert uns zig Maschinengewehrartig dahindonnernde Riffsalven und Tim Yeung (VITAL REMAINS und HATE ETERNAL) trümmert sich nahezu permanent durch die Hochgeschwindigkeitsausbrüche seines Meisters. Erstaunlich, dass bei diesem Highspeed Orgasmus die Abwechslung einigermaßen mithalten kann, was auch beweist, dass Cazares seine Songwriter Qualitäten nicht abhanden gekommen sind. Verschnaufpausen gibt es allerdings nur gezählte dreimal! Beim atmosphärischen Intro „Undivine Prophecies”, bei der wirklich überzeugenden Halbballade (!!!) “Darkness Embedded” und beim darauf folgenden etwas verhaltenen, mit schweren Keyboardteppichen unterlegten „The End Begins“ – der Rest ist voll auf die Zwölf und an manchen Stellen auch eine Spur zu indifferent eingeprügelt…

Es ist ja schön, wenn man zwei mitunter gleichartig ausgelegte Kapellen, die noch dazu den gleichen musikalischen Background und eine etwas weniger ruhmreiche Gegenwart vereinen, vergleichen kann. Im Fall von ARKAEA und DIVINE HERESY ergibt sich mit deren beiden Neuveröffentlichungen für mich eine Patt Situation, was im Fallen von Dino Cazares und „Bringer of Plagues“ einen deutlichen Rückschritt zum Debütalbum darstellt.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Reini (23.07.2009)

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