REECE - Universal Language

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VÖ: 28.08.2009
Bandinfo: REECE
Genre: Hard Rock
Label: Metal Heaven
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

„DAVID REECE… Kenn ich den Typen nicht von irgendwoher?“ Diese Frage sollte sich bei Rock-Fanatikern faktisch von selbst beantworten. Der US-Amerikaner hat mit seiner vielseitigen Stimme schon viele Hard Rock/Heavy Metal Bands veredelt und mit eben dieser bei Bands wie BANGALORE CHOIR, SIRCLE OF SILENCE und vor allem ACCEPT (die 1989er Scheibe „Eat The Heat“) für Aufsehen gesorgt. Hauptamtlich ist der Fast-Fünfziger bei den schwedischen GYPSY ROSE angestellt, mit „Universal Language“ erfüllt sich REECE aber einen langgehegten Traum und wirft seine erste Soloplatte auf den Markt, die unter dem Banner von Metal Heaven publiziert wird.

Wer sich einen Abklatsch seiner kurzen ACCEPT Vergangenheit erwartet, wird bei REECE‘ Soloprojekt mit Sicherheit enttäuscht werden. Der 12-Tracker erweist sich nämlich als solide und ehrehrbietungswürdige Verbeugung vor dem guten alten, unsterblichen Hard Rock und hat mit Heavy Metal nur sehr wenig am Hut. Ein Mann wie REECE benötigt natürlich auch fähige Mitstreiter, die sein ehrgeiziges Vorhaben in eine würdevolle Tat umzusetzen wissen. Die Gitarre würgt Andy Susemihl (Ex-U.D.O., Ex-SINNER), den Viersaiter bedient Jochen Fünders (Ex-HOLY MOSES) und die Felle werden von Stefan Schwarzmann (Ex-HELLOWEEN, Ex-KROKUS) verdroschen. Bei diesem Line-Up kann ja überhaupt nichts danebengehen? Falsch gedacht! Überdurchschnittliche Musiker alleine ergeben noch kein großes Ganzes und den besten Beweis liefert dieses Album.

Am Anfang ist noch alles im grünen Bereich. Der Opener „Before I Die“ wird von einem einnehmenden Riff des werten Herrn Susemihl getragen und kann mit REECE‘ einnehmenden Vocals für die ersten Kopfschüttler sorgen. „All The Way“ und „Flying Close To The Flames“ können zwar Feuer entfachen, aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die vier Rocker in mühsamer Art und Weise dem Mainstream anbiedern. „Fantasy Man“ markiert dann leider den Beginn des Falles in die matschigen Abgründe der harmonischen Seichtigkeit. Balladen finden sich auf „Universal Language“ nicht direkt, doch an der Geschwindigkeitsschraube könnte ruhig öfter gedreht werden. „The River“ erweist sich als Mischkulanz aus BON JOVI-Sounds und KID ROCK’s stromgitarrenförmiger Seite. Fraglos zu würdigen ist Gitarrist Susemihl, der nahezu jeden Song mit großartigen Solos bereichert und die Rockfahne in stolzer Weise wehen lässt. REECE selbst bleibt stimmlich oft zu eintönig und kann nach den ersten paar Songs keine Überraschungen mehr liefern.

Auf den Rest des Albums erstrecken sich einfach zu viele Filler und die All-Star-Combo verliert sich tonal in Ö3-Gefilde, was jetzt nicht zwingend als Kompliment zu sehen ist. Erst das abschließende „Yellow“ kann mit wüstenartigen Stoner-Einsprengseln punkten und die Aufmerksamkeit des Hörers wieder steigern. Wie gesagt: REECE beinhaltet allessamt großartige Musiker, die mit Freude und Herzblut ein persönliches und autobiografisch wirkendes Rockalbum produzieren, aber den nötigen Druck vermissen lassen. REECE und seine Konsorten in Ehren, aber mit dem bisherigen Background der Band hatte ich mir zweifellos mehr erwartet…



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (24.08.2009)

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