MAN MUST DIE - No Tolerance For Imperfection

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VÖ: 07.08.2009
Bandinfo: MAN MUST DIE
Genre: Grind Core
Label: Relapse Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Als Relapse Records MAN MUST DIE unter Vertrag genommen haben, mussten sie gespürt haben was für eine gewaltige Intensität in den vier Schotten aus Glasgow schlummert. Angesiedelt im Death Metal, merkt man jedoch schon nach den ersten Sekunden, dass hier, anders als bei anderen Vertretern des Genres, beinhart drauf losgeballert wird. Das ganze ähnelt einem Extreme-Grind-Core Massaker der Superlative – MMD bevorzugen trotzdem "nur" ins Genre des brutalen Todesmetal eingeordnet zu werden.

Nach dem 2007 erschienenen Bombenteppich "The Human Condition“ legen sie nun ihr drittes Album vor (das zweite unter dem Banner "Relapse Records“) das den Titel "No Tolerance For Imperfection“ trägt. Keine Toleranz also für alles was unvollkommen ist.

Keine Toleranz ist das Stichwort, welches auf diese Band wie die Fist IN THE FACE! passt.
Das Album umfasst 11 mörderische Killertracks, jeder Song für sich eine Salve die sich in die Gehörgänge bohrt. Der beim Vorgängeralbum kritisierte sterile Touch der Aufnahmen und die fast schon unmenschlichen Schlagzeugattacken (von Ex-Member John Lee) sind Geschichte. Das ganze klingt nun wieder wesentlich direkter, aber immer noch derbst dreckig. MAN MUST DIE bleiben trotz alledem ihren Wurzeln treu und treten das Gaspedal bis zum Anschlag durch. Gitarrenriffs und Doublebassgewitter mähen alles gnadenlos nieder und Frontsau Joe McGlynn brüllt seine Lyrics wie ein Besessener ins Mikro.

So ein Extremdauerfeuer kann aber leider auch ziemlich schnell ziemlich langweilig werden. Die Tracks werden zwar geschickt mit wirklich gut klingenden Harmonien und Melodien geschmückt und versuchen eine Abwechslung ins Spiel zu bringen, die Brutalität der CD verliert dadurch aber nur wenig und nach mehrmaligem Durchhören wirkt das Album wie ein Munitionslager das seine Kugeln verschießt.

Eine kurze Verschnaufpause bietet das Intermezzo #8 "What I Can’t Take Back“, welches gänzlich ohne Voice auskommt und schon fast wie eine Ballade daherkommt, bevor es in den letzten drei Songs noch mal richtig zur Sache geht.
Man hat den Anschein als würden die Herren ihre Instrumente als Waffen gebrauchen. Drei absolut nennenswerte Tracks sind zweifelsohne "Gainsayer“, "Kill It. Skin It. Wear It.“ und "It Comes In Threes“ welche Hand in Hand mit dem Albumtitel kooperieren und nichts vermissen lassen was das Grinderherz begehrt und dieses Album gehörig aufwerten.

Ein bisschen weniger hätte durchaus nicht geschadet.
Mit MAN MUST DIE liegt man keineswegs falsch wenn man einen der extremsten und brutalsten Records, welchen 2009 bisher zu bieten hat, sucht, Abwechslung findet man aber nur geringfügig.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: berni (30.07.2009)

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