Syrach - A Dark Burial

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VÖ: 24.07.2009
Bandinfo: Syrach
Genre: Doom Metal
Label: Napalm Records
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Lineup  |  Trackliste

Das norwegische Städtchen Bergen scheint ein idealer Geburtsort für die Bands der schwarzmetallischen Zunft zu sein. Doch nicht nur der Black Metal gedeiht in dieser Stadt: Auch das langsam vor sich hin kriechende, musikalische Verderben wird dort beschworen. SYRACH existieren bereits seit 1993, konnten aber erst 2007 ihr wirklich überzeugendes Debüt “Days of Wrath“ vorlegen. Während damals noch etwas mit berühmten Namen geworben wurde (so kreierte Aaron Stainthorpe das Cover und fungierte Grutle Kjellson von den Landsmännern ENSLAVED als Gastmusiker), so besinnt man sich auf der neuen Veröffentlichung “A Dark Burial“ ausschließlich auf die eigenen Stärken.

Markante Kurskorrekturen sind demnach auch nicht zu erkennen: Hier regieren tonnenschwere Riffs, die – trotz der Einbettung in den Doom Sektor – durchaus eine Art natürlichen Fluss markieren. Die Schwere der Songs verkommt demnach nicht zur monotonen Langeweile. Zudem klingt Sänger Kenneth “Ripper“ Olsen gewohnt knorrig, ohne wirklich tiefe Growls einzusetzen. Seine knarzige Stimme bleibt in ihrem Variationsreichtum zwar eingeschränkt, doch passt sie zur finsteren Aura der Musik.

Bereits der Opener “Curse the Souls“ dient als typisches Beispiel für die musikalische Direktion der Band: Gerne schwanken die Norweger zwischen basischer Schwere in Form einer Regentschaft der Moll-Riffs, die durch markante Zwischenteile (in diesem Fall spiele ich auf die gegen Ende auftretenden, chaotischen Gitarrenparts an) vor einem monotonen Overkill bewahrt werden. Ähnlich viel Groove gibt es bei “The River’s Rage“ zu vermelden: Auch hier walzen die dicken Riffwände alles um und sorgen für einen dichten Sound. Der Titeltack wiederum startet mit Meeresrauschen und einem dazu passenden Gitarrenintro. Interessanterweise gehen die Norweger bei diesem etwas stärker an My Dying Bride in ihrer mittleren Schaffensperiode erinnernde Song nach etwas mehr als fünf Minuten in eine komplett andere Richtung und drücken für doomige Verhältnisse beinahe aufs Gaspedal. Der Titeltrack entwickelt sich aus diesem Grund zu einem der interessantesten und ungewöhnlichsten Songs des Albums, der aufgrund seiner Struktur zu überzeugen weiß. Während die darauf folgenden Songs “A Mourner’s Kiss“ und “In Darkness I Sigh“ wieder zu den typischeren Stücken der Band zählen, folgt mit “Ouroboros“ ein ungewöhnlicher und merkwürdiger Rausschmeisser, der etwas an eine psychedelische Version von Primordial erinnert. Dabei fehlen leider die großen Spannungsmomente, was diesen Song zu einem durchschnittlichen Abschluss werden lässt.

Insgesamt bleiben SYRACH also auf jeden Fall gutklassig und liefern somit beileibe kein enttäuschendes Werk ab. Und doch kommen sie nicht über die Note „gut“ hinaus. Denn auch wenn die Songs für sich unterhaltsam sind und die Band sich songwritingtechnisch keineswegs amateurhaft anstellt, so fehlen noch manche Spannungsmomente um restlos überzeugen zu können. Dennoch bleibt “A Dark Burial“ eine wohltuend düstere Sache, die dem Freund des gepflegten Doom gefallen sollte.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: El Greco (05.08.2009)

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