Sin Of Kain - The End

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VÖ: 04.05.2009
Bandinfo: Sin Of Kain
Genre: Black Metal
Label: Vic Records
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Lineup  |  Trackliste

SIN OF KAIN sind eigentlich schon lange im Geschäft, man kennt sie aber derzeit nur als Insidertipp. Gegründet wurde das Sextet rund um Frontman Cathar (bürgerlicher Name: Krisztián Gyémánt) 2002 in Budapest (Ungarn), und bereits im selbigen Jahr folgte das erste Album „Howling Sins Of Alighting Whim.“ Bis 2004 war es dann Still, was Recording und Studio Arbeit anging, als schließlich die „...Of Disharmony“ EP released wurde.

Dann, anno 2006, wurde SOK bei Vic Records unter Vertrag genommen und alsbald „The End“ aufgenommen. Ja richtig gelesen. Bereits 2006 wurde das Album recorded und laut Label auch schon 2007 auf den Markt gehetzt. Verwirrung? Wir haben nun 2009 und das Album rotiert nun als Re-Release erstmals lautstark in unserem Player…
Egal wann es nun erschienen ist, hauptsache es IST veröffentlicht worden, denn es handelt sich um ein Album das sich Musikfetischichsten die sich dem Death/Black Metal verschreiben haben genauer anschauen sollten.

Bei „The End“ handelt es sich um eine schnellere Death Metal Platte, die an manchen Stellen ziemlich schwarzmetallisch lackiert wurde, und auf einen raschen Exorzismus bei uns vorbeischaut.

Wie sind die Songs aufgebaut bzw was erwartet man von SIN OF KAIN?
Doublebass Salven treffen schön aufeinander abgestimmte Lead- und Rhythmusgitarren, dunkles Growlen wird ab und an mit hohen Screams versehen und häufig hört man das Ergebnis eines Synthesizer Experiments im Hintergrund. Abwechslung wird ua durch den Einsatz von Akustikgitarren geboten – was sich schon fast folkig anhört.
Die Geschwindigkeit variiert von Song zu Song, teilweise auch in den Songs selbst, was zu netten Breakdowns führt, generell ist die Scheibe aber wie gesagt im höheren Bereich angesiedelt.

Als perfektes Beispiel für einen (leider aber auch schon den einzig wirklich) Abwechslungsreichen Song gilt das 10 Minuten-Monster „Questionless.“ Ein kleines Midtempo-Intro aus Death Elementen, das sich in einen schnelleren Black Metal Riff entwickelt, kurz darauf die Geschwindigkeit kontinuierlich steigert bis es zum Chorus eine fette Portion „Death“ gibt. Ein Breakdown, Riffs, ein Gitarrensolo zum verschnaufen, nun wieder der Switch zum Black Metal, wiederum dicht gefolgt von Death und schließlich eben jener akustischen Einlage die einen fast schon zum mittelalterlichen Mittanzen animiert. Das ließt sich jetzt vielleicht langweilig, hört sich in echt aber ziemlich genial an. Bei einem Song der über 8 Minuten dauert ist es oft schwer nicht einfach auf den nächsten Titel zu stellen, dieser aber bietet Abwechslung wie mancherorts 3 Songs zusammen nicht.

Was ist nun das Problem?
SIN OF KAIN besteht aus 6 Musikern, das Album wirkt aber irgendwie als hätte man einfach einen Computer darauf programmiert 6 Instrumente zu spielen. Das ganze Wirkt zu steril – ja fast schon klinisch tot. Moderner Black Metal beweist dass eine anorganische Produktion das Produkt im Finish perfekt klingen lässt, „The End“ ist aber kein Modern Black Metal sondern zum Großteil Death. Ein bisschen mehr „Leben“ hätte viel mehr Feeling aufkommen lassen und das ganze natürlicher wirken lassen. Was auch ziemlich nervt sind die Synthi Sounds die einen fast schon denken lässt, dass es sich bei SIN OF KAIN um eine Sci-Fi Metal Band handelt. Der Opener „Mother Died“ wäre geradezu perfekt, wäre gegen Ende nicht dieses saublöde Gefiepte im Hintergrund. Ich dachte zuerst die CD ist verschmutzt, als ich merkte dass das eben die Kain’schen Keyboards sind…

Die einzelnen Lieder klingen auf ihre Art und Weise nicht schlecht haben aber so gut wie keinen Wiedererkennungswert. Die Band als solche ist sowohl in technischer als auch musikalischer Hinsicht gut aber die Produktion von „The End“ klingt nicht sehr berauschend. Zuerst dachte ich dass die CD 2009 erstmals erschienen ist – dann hätte ich als Fazit geschrieben „nochmal, mit ein bisschen mehr Organik produzieren, als Re-Release auskoppeln und sich freuen“ aber da das schon das Re-Release ist:

"Ganz dringend neue Leute suchen die die Produktionsregler drehen bzw nochmal das Songwriting überdenken."
Das Talent zum Sprung auf die Spitze hat diese Band allemal, aber öfter als einmal am Tag will und kann man sich dieses Album nicht anhören. Schade eigentlich...



Bewertung: 2.0 / 5.0
Autor: berni (17.08.2009)

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