Leaves' Eyes - Njord

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VÖ: 28.08.2009
Bandinfo: LEAVES' EYES
Genre: Symphonic Metal
Label: Napalm Records
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Lineup  |  Trackliste

Um im symphonischen Gothic Metal heute noch Zeichen zu setzen, muss ein Album wirklich irgendwie ungewöhnlich sein. Und LEAVES' EYES-Frontfrau Liv Kristine mag zwar eine der bezaubernd aussehenden Sängerinnen im Metal sein, aber – man möge mir diese meine Meinung nachsehen – die Stimmgewaltigste ist sie nun wirklich nicht. Wieso ist "Njord" nun trotzdem ein Super-Album?

Einerseits muss man die kompositorische Seite berücksichtigen. LEAVES' EYES agieren abwechslungsreich und vielschichtig. Ob ein Song nun eher eine besinnliche, eine tiefgründige oder eine mächtige Grundatmosphäre hat – sie sind einfach alle stark. LEAVES' EYES lassen sich anno 2009 eigentlich in kein Genre-Korsett zwängen, sondern überzeugen durch Vielfältigkeit. Liv hat diesmal nicht nur die ATROCITY-Truppe rund um ihren Ehegatten Alexander Krull im Rücken, die Musik wird auch noch durch Chor und Orchester untersützt. Bei Letzterem handelt es sich übrigens um das Lingua Mortis Orchester unter der Leitung von RAGE-Gitarrist Victor Smolski, bekannt geworden durch die langjährige Zusammenarbeit mit der Power-Metal-Band RAGE.

Wie erwähnt, die Stücke sind alle toll. Ein Ausfall hat sich nicht eingeschlichen. Highlights herauszufischen ist etwas schwierig, aber nicht unmöglich. So ist das unheimlich vielschichtige und intensive "My Destiny", das ja auch schon als vorab-EP ausgekoppelt wurde, ein absoluter Anspiel-Tipp. Auch das stark auf einer mystisch-tiefgründigen Gothic-Stimmung aufbauende "Emerald Island", das bezaubernde auf einem britischen Folk-Song gründende "Scarborough Fair", das kraftvoll-bombastische "Northbound" und der komplexere, leicht progressive Longtrack "Frøya's Theme" haben das Zeug zu All-Time-Hits der Truppe.

Technisch gibt es nicht das Geringste auszusetzen. Die Zusammenarbeit zwischen Band und Orchester klappt prima. Es fehlt nicht an der Energie und trotzdem drückt die symphonisch-opulente Ausstattung den Songs ihren Stempel auf. Und Liv? Sie singt kraftvoller, ausdrucksstärker und besser als je zuvor. Auf "Njord" gibt es nichts zu kritisieren. Es ist zweifelsohne die Krone von LEAVES' EYES bisherigem Schaffen und sollte seinen Platz in der Sammlung jedes Gothic-, Symphonic- und Heavy-Metal-Fans einnehmen.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Django (31.08.2009)

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