Grieving Age - In Aloof Lantern, Thy Bequeathed A Wailer Quietus

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VÖ: 16.07.2009
Bandinfo: Grieving Age
Genre: Doom Metal
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Metalbands aus dem arabischen Sprachraum erreichen leider nur äußerst selten ein europäisches Publikum, ganz zu schweigen von weltweiter Aufmerksamkeit. Neben den genialen VAE-Death-Metallern von NERVECELL (deren Major Label-Debüt übrigens Ende Oktober re-released wird) schicken sich seit Mitte Juli aber z.B. auch die Doom-Deather von GRIEVING AGE an, ein westliches Publikum zu erobern.

Die Munition zur Bewerkstelligung dieses hehren Ziels hat das saudiarabische Sextett in Form eines zwei Songs umfassenden Albums mitgebracht, das zweifelsohne einschlagen dürfte. Richtig gelesen: GRIEVING AGE benötigen nur zwei Songs, um knapp 37 Minuten Spielzeit zu füllen. Beide jeweils an die zwanzig Minuten dauernden Doom-Epen fließen mit der Zähigkeit und Unabwendbarkeit von flüssiger Lava aus den Boxen und hinterlassen nichts als verbrannte Erde. Vernichtende, tödlich langsame Gitarrenwände werden vom ebenso zeitlupenartigen Schlagzeug perfekt in Szene gesetzt, vor allem aber beeindruckt das unglaubliche Organ von Sänger Ahmed, der die Songs mit seiner Stimme wohl auch acappella darbieten könnte, ohne das etwas von ihrer Wirkung verpuffen würde. Bedauerlicherweise kann der Sound von „In Aloof Lantern, Thy Bequeathed A Wailing Quietus“ nicht ganz mit dem Songmaterial mithalten, was sich vor allem beim künstlich verzerrten und leider eher dünn geratenen Gitarrensound bemerkbar macht. Schlagzeug, Bass und vor allem die Vocals sind durchaus gut gelungen; leider muss man gerade bei den Sechssaitern beim Hören einige Abstriche machen. Dass es sich auszahlt, darüber hinwegzusehen (bzw. zu –hören), muss ich an dieser Stelle aber hoffentlich nicht mehr extra erwähnen.

„In Aloof Lantern, Thy Bequeathed A Quietus“ ist ein absolut beeindruckendes Debütalbum geworden; umso mehr, wenn man berücksichtigt, dass die sechs Saudiaraber dabei keine Schützenhilfe in Form eines Labels hatten. Doom-Begeisterte und solche, die es werden wollen, sollten sich diese Platte auf keinen Fall entgehen lassen. Verständnisschwierigkeiten gibt es definitiv keine, Metal spricht man schließlich überall gleich.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Pr0m3th3us (02.09.2009)

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