Root - Zjeveni

Artikel-Bild
VÖ: 25.08.2009
Bandinfo: ROOT
Genre: Black Metal
Label: I Hate Records
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste

Im Zuge der stattlichen Anzahl an Wiederveröffentlichungen der alten ROOT Werke (“I Hate Records“ sei Dank!) durfte ich bereits einige dieser ReReleases der tschechischen Kultschwarzmetaller rezensieren. Aus diesem Grund verzichte ich an dieser Stelle auf eine Einleitung in Form erklärender Worte zur Band.

Nichtsdestotrotz ist es nun das Debütwerk „Zjeveni“, das mir hier vorliegt. Demnach bedeutet dies auch für den Autor dieser Zeilen eine Reise in die dunkle Vergangenheit der Band, in der Klassiker wie “The Book“ noch in weiter Ferne lagen. Wie der Titel bereits vermuten lässt, wird „Zjeveni“ in der Landessprache vorgetragen, was auch für einen gewissen Exotenbonus sorgt. Die tschechische Sprache wirkt im Kontext aufgrund seiner hart klingenden Phonologie durchaus passend, wenngleich sich die Chose aufgrund dieser ungewöhnlichen Sprache auch leichter der Aufmerksamkeit des Hörers entzieht.
Bereits beim Debüt agier(t)en ROOT zur Gänze schwarzmetallisch, ohne auch nur Kleinigkeiten mit den berühmten Vertretern der norwegischen Zunft zu tun zu haben.
Im Gegensatz zur skandinavischen Ausprägung dieses Musikstils agieren ROOT bedächtiger und inkludieren eine größere Anzahl an Elementen aus dem klassischen Metal. Die Songs von ROOT wirken demnach wie dunkle Beschwörungsformeln, die ohne weiteres auch als Titelmusik eines Horrorfilmes benützt werden könnten. Der Leibhaftige wird natürlich ordentlich gepriesen, wenngleich sich mir die exakte Bedeutung der dargebrachten Botschaften aufgrund meiner mangelnden Tschechischkenntnisse leider nicht erschließt.

Wenngleich diese Zeilen prinzipiell für alle Werke aus dem Hause ROOT gelten, so unterscheidet sich „Zjeveni“ durchaus von den Spätwerken der Band. Das Debüt ist um ein vielfaches unausgegorener, rauer und charmant-unprofessionell. Dabei pendeln die Songs zwischen den Adjektiven „unterhaltsam“ (z.B. „Zjeveni“), „merkwürdig“ (z.B. „Aralyon“) und „hochinteressant“ (z.B. das hypnotische „Pisen pro Satana“ und der Ohrwurm „Demon“).
Wenngleich die qualitative Konstanz der Tschechen auf „Zjeveni“ noch nicht zu entdecken war, so lässt sich diese sympathische Kauzigkeit der Mannen um den „Big Boss“ auf "Zjeveni" bereits erkennen.

Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass man ROOT nur lieben oder hassen kann. Ich tendiere aufgrund ihrer Originalität (wer mischt sonst von Venom über Celtic Frost bis zu Heavy Metal und Doom Metal alles in einen Topf ohne mies zu klingen?) zu ersterem. Die Wiederveröffentlichung dieses Debütwerkes sollte man alleine schon aus musikhistorischen Gründen sein Eigen nennen. Schwierig ist dabei nur die Bewertung dieses Albums: Sollte man den Nostalgiebonus abziehen wollen, wäre eine Bewertung in Form von drei Punkten meiner Meinung nach angebracht. Da diese Wiederveröffentlichung aber wirklich sein Geld wert ist und trotz der nicht zur Gänze überzeugenden musikalischen Leistung den Kultstatus redlich verdient, wird eine Heerschar an Headbangern die 4-Punkte-Marke bevorzugen. Zu welcher Gruppe Du Dich nun zählst, werter Leser, musst Du selbst entscheiden. Das Fazit des Autors lautet abermals: ROOT waren Kult, sind Kult und werden immer Kult bleiben!



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: El Greco (18.09.2009)

ANZEIGE
ANZEIGE