Way to End - Desecrated Internal Journey

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VÖ: 25.09.2009
Bandinfo: Way to End
Genre: Black Metal
Label: Debemur Morti Productions
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Lineup  |  Trackliste

Was hat eine gerade im Zerspringen befindliche Fensterscheibe mit den französischen Black Metallern von WAY TO END gemein? Nun, klingt ähnlich würde ich sagen. Wobei das gehört ja schon irgendwie zur Labelpolitik von Debemur Mortis Productions, diese wirklich unterirdischen Produktionen, die gar manch einem durchaus respektablen Release die letzten Zähne ziehen. So auch bei den Franzmännern WAY TO END, welche sich gerne in die schwarz avantgardistische Ecke drücken lassen, die am drucklosen, äußerst verwaschenen Klangbild ihres Debütwerkes zu scheitern drohen. Dass die theoretisch unausweichliche Katastrophe dann doch noch einigermaßen abgefedert werden kann, liegt hauptsächlich an der Depri Stimmung von „Desecrated Internal Journey” und der Bereitschaft der Band ausgelatschte Black Metal Pfade durch Hinzunahme von elegischen, atmosphärischen, ja bei Zeiten sogar schrägen Parts zu verlassen.

Dieser Mut zur Andersartigkeit fördert dann ein paar echt bemerkenswerte Kreationen zu Tage, der Zungenbrecher „Unconscious Evocation of a Neverending Search” überrascht mit Pathos ebenso wie schrägen Ambient Tönen! Das bereichert dieses ansonsten böseartige Black Metal Gebräu nicht nur ungemein, sondern verleiht der Band auch eine Spur von Exklusivität, die jedoch für mein Dafürhalten eindeutig zu wenig genutzt wird. Ein jazziges Basssolo (wie in „The sore of Creation”), welches über fiese Blastbeats gelegt wurde hätte ich ebenso gerne öfter gehört wie manch verschroben progressiven Gitarrenton. Muss ja nicht gleich enden wie das abschließende, verträumte Instrumentalstück „No Dreams“, welches bei all dieser Bösartigkeit völlig verloren in Zeit und Raum hängen bleibt!

So bleibt unterm Strich ein mit zaghaften Experimenten bereichertes Black Metal Werk, das die Jünger der schwarzen Zunft nicht gänzlich abschrecken wird, sie höchstens ein wenig aufwühlen könnte. Wenn da nur diese unterirdische Produktion nicht gewesen wäre, normalerweise versteif ich mich ja nicht so sehr darauf, wenn der Gitarrensound allerdings heftige Ohrenschmerzen ob seiner schrillen Ausrichtung hervorruft, dann ist auch meine Geduld irgendwann über strapaziert…



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: Reini (23.09.2009)

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