Belphegor - Walpurgis Rites-Hexenwahn

Oberbelzebub Helmuth hat es tatsächlich geschafft ein stabiles Line-Up aufrecht zu halten. Noch mehr sogar, Tschechen Bassexport Serpenth geht mittlerweile dem Herrn General sogar beim Songwriting zur Hand und wie nicht anders zu erwarten ist auch „Walpurgis Rites – Hexenwahn” wieder mit einem dicken Ausrufezeichen zu versehen. Österreichs Extrem Metal Exportschlager #1 könnte man BELPHEGOR ja mit leicht profanem Unterton bezeichnen, auch weil der Prophet im eigenen Land zumeist nicht wirklich zählt und die Band seit jeher in der Heimat unverständlicherweise weit weniger abgefeiert wird als dies rund um den Erdball geschieht. Dem Helmuth wird’s gelinde gesagt egal sein, The Devil’s Work ist sowieso grenzüberschreitend und macht weder vor politischen noch ideologischen Hintergründen halt.

Auch merkt man der Truppe an, dass die weit über hundert Gigs, die jedes Jahr absolviert werden, eine arschtighte Einheit geformt haben, da sitzt jedes Break und gerade Session Drummer Nefastus donnert mit einer Präzision einer Mörsergranate durch Uptempo Salven wie den Opener „Walpurgis Rites“ dem blastig garstigen „Hail The New Flesh“, dem überhaupt unbeschreiblichen „Reichswehr In Blood“, oder dem diabolisch-satanischen „Destroyer Hekate“… und über all dem liegen die abgrundtief fiesen Heretic Grunts vom General himself, aber auch der Hexenwahn gefällt (wie seine beiden direkten Vorgänger) wiederum dann besonders, wenn die (für BELPHEGOR Verhältnisse) verhaltenen Passagen das Ruder an sich reißen. In der brutal gelebten Eingängigkeit, wo Geschwindigkeit nicht als Ziel jeglicher Verwüstung herhalten muss, wo die Stampfigen, die trägen Parts den Ton angeben…

… das fängt schon beim längsten Track des Albums „Veneratio Diaboli“ an, der bitterböse und ohne Kompromisse über einen drüber fährt, findet im Hexenwahn HIT „Der Geistertreiber“ (RAMMSTEIN machen einen auf bitterböse oder so ähnlich!) seine Fortsetzung und darf im akustisch eingeleitenden Stampfer „Enthralled Toxic Sabbath“ noch einmal mit einer blasphemischen Andersartigkeit überzeugen, die die Teufelsanbeter seit mittlerweile drei Jahren konsequent durchziehen!

BELPHEGOR sind mittlerweile eine internationale Größe, das neue Album „Walpurgis Rites – Hexenwahn” wird diesen Status nicht nur fortführen, sondern ob der neuerlich gebotenen Qualität weiter ausbauen können, ein erneuter Qualitätsbeweis, dem man – nüchtern betrachtet – irgendwie das österreichische (Extrem) Metal Gütesiegel verleihen sollte.