Alaska - Something In Between

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VÖ: 09.10.2009
Bandinfo: Alaska
Genre: Swing
Label: Leech Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Das allerorts bekannte Sprichwort „Viele Köche verderben den Brei“ könnte man bei unseren frostigen Nachbarn auch beinahe 1:1 auf deren neuesten Output (Nummer 3) ummünzen – hier aber darf die Bio-Headline erstmalig aushelfen um die Musik(alischen Visionen) auf den Punkt zu bringen : "mit karibischem Feuer in den Beinen, Soul in der Brust und maßgeschneiderten Anzügen bahnt sich die Zürcher Ska-Band ihren Weg durch die Welt". Fragt sich nur wie groß die Welt für eine ausgewiesene Liveband im Studio ist …

Something in Between“ ist produktions- wie songtechnisch gerade mal biederes Mittelmaß. Auf jeden Fall kein Maßanzug. Wirklich Neues, Erstaunliches oder Überraschendes hat das Album nicht zu bieten. Trotzdem taugt es als kleiner Snack - so um die zehn Minuten - zwischendurch. Es groovt zwar an allen Ecken und Enden, was bei der üppigen Besetzung und dem instrumentalen (Beinah-)Overkill auch sowas wie eine gewissenhafte Pflichterfüllung sein sollte, oder ? Zwischen niedlich und spröde pendeln beinahe alle Tracks, nicht nur dass sich gegen Ende schon so manch herzhafter Gähner (liegt an der etwas Spieldauer ? An dem fehlenden Pep in so mancher Komposition ? ) aus dem Rachen verabschiedet, nein, auch die seltsam abgemischten Abschnitte wo die Stimme fast die Instrumente in den Boden stampft sind verstörend. Oder die teils seltsam billig klingenden Tastentöne, die sich da unregelmäßig ins Bild schwindeln?
Verstörend … aber eben nicht die Musik: zwischen Ska, Pop und zartem Reggae-Gedöns (no Punk!) swingen die meist im ziemlich relaxten Midtempo aufgebauten Nummern von einem Tagtraum zum Nächsten. Keine Spur aufdringlich, keine Spur nervig - aber eben auch nur leidlich spannend . Zur Fahrstuhlmusik im Kaufhaus um die Ecke ist es kein weiter Weg mehr … leider. Das im Infoblatt zitierte Herzblut muss wohl so mancher Krawattenknoten abgeschnürt haben bevor es im Studio ans Eingemachte ging: Wo Madness immer noch sehr gute (wie kritische) Pop/Ska-Nummern abliefern, legen Alaska dem Hörer Herzschmerz , Partyerinnerungen und alltäglichen Problemchen ungefragt zu Füssen; abgeschmeckt mit einer wenig berauschenden Mischung aus konventionellem Songwriting und meist zuwenig Tempo in den Backen.

Und so sind die "Highlights" (jaja, unter den Blinden ist der Einäugige König oder so) auf wenige Nummern reduziert und schnell aufgelistet: „Burning Street“ überzeugt -übrigens rein instrumental gehalten - ebenso wie das mit einem hübschen Gitarrensolo aufgepimpte „Don´t You Know“ und der am Anfang geparkte Titeltrack. Das Groß hingegen ist letztlich zu gleichförmig gestrickt, um einen knapp eine Stunde bei der Stange zu halten. Üppige Refrains gibt es trotzdem (fast) keine und Lebensfreude auch nicht. Sondern halt: das Einmaleins des SkaReggaeSwingPops . Bis zur nächsten Platte.



Bewertung: 2.0 / 5.0
Autor: PMH (14.10.2009)

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