Soul Control - Cycles

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VÖ: 25.08.2009
Bandinfo: Soul Control
Genre: Hardcore
Label: Bridge Nine Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Betrachtet man die MySpace-Seite von SOUL CONTROL, wird schnell klar, dass diese Hardcore Band nicht ganz den üblichen Maßstäben entspricht. Etwas zu verspielt und zu künstlerisch mutet das Ganze an. Aber das muss ja prinzipiell nichts Schlechtes bedeuten. „Cycles“ wiederum bedeutet ja soviel wie Kreislauf. Das wiederum passt ganz gut zu dieser Band und diesem Album, denn da werden einige musikalische Momente verwendet, neu besetzt oder einfach mitten in Songs rein geworfen, nur um am Ende ganz anders wieder rauszukommen.

„Cycles“ darf man sich als Baukasten vorstellen: da gibt’s unzählige Gitarrenriffs, Melodieversatzstücke, sphärische und verdammt schräge Momente sowie klassische Breaks und sogar den ein oder anderen mitgröhl-verdächtigen Part. Daraus zimmern die Mannen rund um Frontman Rory ein knapp halbstündiges Hardcore-Sammelsurium, das es in sich hat. „Beyond Words“ etwa ist nach knapp 60 Sekunden im Ziel angekommen und lässt den Hörer beinahe verdutzt zurück. Die folgenden Nummern zelebrieren dann mal Dissonanz im Hardcore-Gewand, sind sich aber nie sicher, ob ein paar Melodiefetzen nun okay sind oder nicht. Ab „Silent Reality“ und dem Knaller „Playing Coward“ findet die Platte langsam einen roten Faden. Der Groove stimmt und auch das Songwriting greift etwas besser. Da blitzen dann mal SICK OF IT ALL mit klassischem HC durch oder es wird wieder die Freak-Keule a la SYSTEM OF A DOWN geschwungen, allerdings mit Plan. Dieser bleibt das restliche Album über (fast) immer erhalten, leider werden die Songs aber gegen Ende hin wieder etwas schwächer und wirken beinahe beliebig. Zwischendurch gibt es als Intro oder Outro sphärische Sounds, die wohl zur Auflockerung dienen.

Wahrscheinlich ist es besser, sich „Cycles“ als einen gesamten, überlangen Song mit stärkeren und schwächeren Momenten vorzustellen. Für sich alleine sind die Songs nicht immer stark genug, um Bestand zu haben, aber als Album macht das Ganze dann doch Spaß. Was sich SOUL CONTROL allerdings beim Bonus Track Gemetzel gedacht haben? Zuerst mal eine kurze Blues-Nummer und dann noch einige Minuten sinnloses Gelaber. Wer’s braucht.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: chris (16.10.2009)

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