Hypocrisy - A Taste of Extreme Divinity

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VÖ: 23.10.2009
Bandinfo: HYPOCRISY
Genre: Death Metal
Label: Nuclear Blast GmbH
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Lineup  |  Trackliste

HYPOCRISY stehen schon seit ihrer Gründung im Jahr 1990 für unverfälschten hoch melodischen Old School Death Metal, auch wenn man in den letzten Jahren eher den Eindruck bekam, dass Peter Tägtgren seine Prioritäten eher in Richtung seiner kommerziell weit erfolgreicheren Band PAIN bzw. sein Produzentendasein verlagerte. Wohl auch einer der Gründe, warum seit dem letzten HYPOCRISY Epos „Virus“ und dem neuen „A Taste of Extreme Divinity“ mehr als vier Jahre ins Land zogen.

Trotz der langen Wartezeit ist die neue HYPOCRISY eine typische HYPOCRISY geworden, im Gegensatz zum „Virus“ Werk wurde aber mehr die Mitteltemposchiene bevorzugt, weil so richtig pfeilschnell ist bis auf den Opener „Valley of the Damned“ und mit Abstrichen das Titel gebende „A Taste of Extreme Divinity“ keines der Stücke geworden. Qualitativ überzeugen Tägtgren und Co. aber trotzdem, sind es doch die Groover, die HYPOCRISY anno 2009 anscheinend so richtig gut Munden dürften und dementsprechend stringent wird dieses Konzept ohne Ermüdungsfaktor durchgezogen. Der Meister himself grunzt sich durch über 50 Minuten, streut oft und gerne fiese Keifpassagen ein, lediglich Schlagwerker Horgh scheint ob der Drum technisch eher zahmen Ausrichtung ein wenig unterfordert, donnert uns aber mit einem mehr als satten Groove entgegen. Die Überraschungen blieben zwar generell außen vor, trotzdem erwähnenswert, dass diesmal der „etwas andere“ Track (namentlich „No Tomorrow“) nicht am Ende verbraten wurde, sondern ganz pragmatisch in der Mitte thronen darf und sicher der Melodiereichste, nachdenklichste, aber trotz alledem der eingängigste Beitrag geworden ist. „The Quest“ dagegen ist Melancholie pur, zelebrierte Langsamkeit, fast könnte man meinen HYPOCRISY hätten in genau jener Nummer den Doom für sich entdeckt, großartig anders, großartig erfrischend! Ebenso großartig kommt „Tamed Filled With Fear“ daher, welches allein ob der Rhythmusbetonten Gitarrenführung eine Favoritenrolle auf HYPOCRISY’s Output #11 einnimmt!

A Taste of Extreme Divinity“, bietet durch und durch solide Death Metal Kost, wenn gleich es doch etliche Umläufe bedurfte bis der Rezensent so richtig warm wurde mit dem neuen HYPO Material, was unter Umständen auch daran gelegen sein könnte, dass nach über vier Jahren Wartezeit so was wie der Oberknaller erwartet wurde, geworden ist es ein DM Album ohne Fehl und Tadel, das zwar einigermaßen berechnend ausfiel, aber dennoch jeden DM Qualitätsliebhaber befriedigen müsste.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Reini (20.10.2009)

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