Swallow the Sun - New Moon

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VÖ: 06.11.2009
Bandinfo: SWALLOW THE SUN
Genre: Doom Metal
Label: Spinefarm Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Die nach wie vor ohne etatmäßigem Schlagzeuger auskommenden Finnen („New Moon“ wurde von Kai Hahto [WINTERSUN, ROTTEN SOUND] eingetrommelt!) reichen mit ihrem neuen Album (dem mittlerweile vierten der Bandgeschichte) erneut eine düster beklemmend depressive Note in das metallische Firmament. Fast wäre man ja geneigt zu behaupten, dass eine derart betrübt/bedrückte Grundstimmung nur von Finnen produziert werden kann, was die in ihrer Heimat mit Höchstnotierungen in den Charts fest verankerten SWALLOW THE SUN wieder einmal eindeutig unter Beweis stellen.

„New Moon“ ist ein Death/Doom Meisterwerk, daran besteht kein Zweifel, Bandgründer Juha Raivio und seine Mannen haben ein unglaubliches Händchen um sorgenvolle, zutiefst Schicksalsergebene Stimmungen zu erzeugen. Stimmwunder Mikko Kotamäki hat einfach alles drauf, was man im Metal allgemein so kredenzen kann, der Kerl versteht es mit einer Lockerheit zwischen tiefen Growls, trübsinnigem Pathos und wenn es sein muss markerschütterndem Black Metal Gekeife hin und her zu wechseln, als wäre dies eine 08/15 Übung für jeden ambitionierten (Metal)Sänger. Dabei haben sich SWALLOW THE SUN seit ihrem 2007er „Hope“ Album jetzt gar nicht mal so grundlegend verändert, die Band hat ihre Grundstimmungen fest im Griff, wo man jedoch zugelegt hat ist die Mannigfaltigkeit. Das beweist zum Beispiel ein Beitrag wie „Sleepless Swans“, der verträumt und ruhig beginnt, irgendwann tauchen bitterböse Growls in dieser lebensverneinenden Umgebung auf, nur um uns wieder in diese negative Ausgangslage zurückzuführen, die darüber hinaus mit Flüsterparts um einiges manischer aufgenommen wird.

Noch extremer wird es dann bei „Lights On The Lake (Horror Pt. III)“: Ein zartes Wesen namens Aleah bezirzt uns zu Beginn mit engelsgleichem Flüstergesang, die Gitarren wechseln von verzerrt zu balladesk und wieder retour, kaum hat man sich an diesen deprimierenden Pathos einigermaßen gewöhnt explodiert der Track, Kotamäki mutiert zum Black Metal Biest und die Finnen hauen uns gar einen gepflegten Blastbeat um die Ohren, bevor diese aufreizend betörende Engelsstimme wieder zurückkehrt. Wahnsinnstrack und schon jetzt ein Kandidat für DEN Song des Jahres 2009!

SWALLOW THE SUN zementieren sich mit „New Moon“ als eine nicht wegzudenkende Größe im Depri Bereich ein, die Mannen aus Suomi Country verstehen es nämlich auch in all ihrer lethargisch zur Schau getragenen Nachdenklichkeit ein paar punktiert eingebaute Hits zu schreiben, wie man mit dem Titelsong oder „Servant of Sorrow“ eindrucksvoll unter Beweis stellt!

Explosiv, kraftvoll und bewegend das sind die Gütesiegel für SWALLOW THE SUN im Jahr 2009, eines der „Must haves“ in diesem Jahr meint ein durch und durch beeindruckter Rezensent!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Reini (08.11.2009)

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