Liquid Graveyard - On Evil Days

John Walker mag unter Umständen der Ein oder Andere noch von seiner ehemaligen Combo den englischen Death/Thrashern CANCER im Gedächtnis haben, da CANCER aber schon seit einiger Zeit nicht mehr existieren hat Walker 2006 LIQUID GRAVEYARD ins Leben gerufen. Wer jetzt die zwar nie sonderlich herausragende, aber doch krude Herangehensweise von CANCER erwartet, wird beim Debütalbum von LIQUID GRAVEYARD bitter enttäuscht werden. Selbst bezeichnet die Band ihre Ausrichtung als Avantgarde Death Metal mixed with Alternative and Progressive Rock, soweit so unverständlich.

Der Vierer ist sowieso eine eher international anzusehende Band, neben John Walker ist noch seine Ehefrau Raquel mit an Board, sowie die spanisch stämmige Rhythmusfraktion in Form von Adrian de Buitléar und Acaymo Delgado, die beide absolut keine Schuld trifft, dass „On Evil Days“ ein eher müdes, so vor sich hin plätscherndes Album geworden ist. Mein Hauptkritikpunkt an den zehn Songs betrifft im überwiegenden Teil die opernähnliche Gesangsstimme von Miss Walker, die penetrös und nervtötend die an sich wirklich okay gehenden Arrangements zu Nichte macht. In manchen Phasen, immer dann wenn Ehepartner John Walker die Oberhand behalten hat, funktioniert das Songmaterial allerdings gut, im Titeltrack zum Beispiel wird über weite Strecken auf finstere Growls gesetzt und Raquel W. konzentriert sich auf bitterböses Geflüster, leider der Einzige Track auf dem Album, der mit derartigen Spielereien liebäugelte.

Sicher, einem John Walker beizubringen er soll seine Holde aus der Band verbannen wird eher unmöglich sein, für den Fortbestand und einem möglichen zukünftigen Erfolg von LIQUID GRAVEYARD wäre es aber wohl der einzig gangbare Weg. Der Titeltrack mag zwar eine Zukunftsvision der Band darstellen, für ein komplettes Album ist dieser Track alleine aber zu wenig, viel zu wenig sogar!