No Remorse No Retreat - Warbringer

Die Briten NO REMORSE NO RETREAT haben auf ihrem Zweitwerk "Warbringer" gegenüber dem letztjährigen schwachen Vorgänger "To Glory We Ride" zugelegt. Der Sound ist vielfältiger geworden. Der 80er-Touch ist erhalten geblieben, doch kamen thrashige Elemente und auch ein paar Viking-Anleihen hinzu. Zwischendurch wird's auch mal doomig-walzend. Durch all diese Einflüsse bekommt der Auftritt der Waliser deutlich mehr Energie.

Kompositorische Wunder darf man aber noch nicht erwarten. Die Konstrukte sind recht simpel und ähneln sich mitunter auch. Dennoch regen Songs wie "Warbringer", "Fight Or Die" oder "Heroes Never Die" ganz automatisch zum Headbangen an. Im instrumentellen Bereich nehme ich durchweg eine Steigerung wahr. Die Riffs und Soli sind abwechslungsreicher und inspiriert. Die Rhythmustruppe klingt nicht mehr so dumpf und schwächlich, sondern agiert richtig druckvoll und sorgt so für den rechten Groove. Insgesamt sind Sound und Produktion diesmal kraftvoll ausgefallen.

Mit ihrem Line-Up gehen NRNR auch heuer nicht hausieren. Selbst das Label rückt keine Infos heraus, und da ich nur einen begrenzten Teil an Geduld und Zeit in solche Recherchen stecken möchte, kann ich die Musiker nicht beim Namen bennenen. Offensichtlich wollen sie es ja so. Die rauhen Vocals des namenlosen Sängers heben sich auch diesmal wieder von der Masse an Gesangeskünstlern ab und drückt den Stücken somit auch ein wenig einen Stempel auf.

"Warbringer" ist insgesamt eine klare Steigerung gegenüber dem Erstwerk. NO REMORSE NO RETREAT konnten die hinteren Plätze des Genre verlassen und sich im vorderen Mittelfeld einquartieren. Bis zur Spitze ist es zwar noch weit, doch gerade die Freunde eines typischen US-True-Metal á la OMEN oder JAG PANZER könnten ihre Freude an den Briten haben.