Ladwig - Here We Stand

Peter Ladwig war Ende der 70er in der deutschen NWoBHM-Truppe FARGO aktiv. Sein folgender Lebensweg entzieht sich meiner Kenntnis. Nun macht er unter dem Bandnamen LADWIG wieder Musik. Diese ist vom alten FARGO-Sound aber ellenweit entfernt, wie man auf dem Album "Here We Stand" vernehmen kann.

Klar, es müssen nicht immer Heavy-Klänge sein, doch wage ich mal zu behaupten, dass sich LADWIG in einer akzentlosen Mixtur aus emotionalen Stücken, DIRE-STRAITS-artigem Swing-Pop und ein paar Southern-Anleihen verstricken. Es ist wenig dabei, das ins Ohr geht. Bei den gefühlvollen Songs kann "Woman Of My Heart" durch die Melodie einige Punkte sammeln. Bei den Tracks, die sich wie schwachbrüstige DIRE-STRAITS-Kopien anhören, vermag ich gar nichts Positives zu entdecken. Wer braucht das denn bitte? Da greife ich doch lieber gleich zu einem DS-Album.

Auf der instrumentellen Seite gibt es nichts zu bemängeln. Eine technische Herausforderung sind die zumeist schnulzigen Stücke aber freilich auch nicht. Peter Ladwig singt oft sehr Verhalten, manchmal ist es kaum mehr als ein Hauchen. Dabei gelingt es ihm tatsächlich, den Eindruck eines flüsternden Brian Ferry zu erwecken. Bei den seltenen Momenten mit kräftigeren Vocals hat seine Stimme mit dem klaren Timbre durchaus einen eigenen Charakter. Schade, dass er das nicht öfter einsetzt. Sehr überflüssig finde ich auch das Cover "Politician" am Ende des Albums.

Unterm Strich ist "Here We Stand" ein Album, dass niemand wirklich braucht. Mit dieser eigentümlichen und ziemlich uneigenständigen Mixtur müssten Erfolge eigentlich aus bleiben. Wer auf gefühlvolle DIRE STRAITS mit leichtem Southern-Touch steht, kann aber gerne reinhören.