Satyros - A Day of Rain

SATYROS beschallen die Forste Baden-Württembergs nicht mit Horn und Harfe, sondern mit variantenreichem Melodic Death. „A Day of Rain“, ein Exzerpt des bevorstehenden Zweitlings der Musiker, überrascht auch gleich bei den ersten Tönen von „Purify“ mit einem zünftigen Synthieriff, das aber glücklicherweise die Ausnahme bleibt. Programmiertes wird ansonsten nur mit feiner Hand eingesetzt, als träumerische Untermalung der Refrains etwa. Ansonsten bewegt man sich in den eng umzirkelten Genregrenzen – der proklamierte Black Metal Einschlag ist nur in dritten Obertönen zu hören – durchwegs beflissen: die Jungs haben ihre Instrumente im Griff, gute Ideen und einen professionellen Zugang, was sich nicht zuletzt in einem wirklich hübschen Cover niederschlägt. Einzeln betrachtet mangelt es den Songs etwas an Linie, der unnötige Versuch, das eigene Können um den Plattenteller zu longieren wirft den Hörer manchmal aus dem Klangbild und relativiert den schönen Stimmungsaufbau. „Weniger ist mehr“, grunzt das Phrasenschwein.

Die Produktion dieses Demos ist gerade gut genug, um sich die Wirkung einer fetteren vorstellen zu wollen. Bei dem Schwulst, der die Songs mitunter bläht, wäre das auch ein zentraler Investitionspunkt für die Band, denn Bombast wirkt nur, wenn er auch meterdick aufgetragen wird.
SATYROS sind eine talentierte Band, die Rahmenbedingungen passen. Entschlackung der Strukturen auf der einen, Verdichtung der Produktion auf der anderen Seite und der Erfolg ist greifbar. Für Genrefans lohnt es schon jetzt, ein waches Auge auf das bevorstehende Release des Albums zu haben.