Raw - Moshpit

Die fünf Kaputtnix aus Mannheim brezeln uns mit „Moshpit“ ein völlig räudiges, unnachgiebiges und herrlich einfach gestricktes Thrash Futter um die Ohren, welches den beim 10 Tracker „Raw“ (Review findet ihr hier…) eingeschlagenen Weg konsequent fortsetzt. Ist aber auch kein Wunder, finden sich auf „Moshpit“ doch acht der zehn „Raw“ Songs, zusätzlich wurde auch die 2008er EP „Holidays In Toxic Wasteland“ komplett auf dem Silberling verfrachtet und durch sieben weitere RAW Granaten ergänzt.

Auffallend bei all der Raserei und Tempo Bolzerei der Fünf ist der leicht geänderte Gesangsstil von Fronter Ill Phil, der sich neuerdings deutlich in Richtung Death-Metal-Growls orientiert und so diesen zwanzig Abrissbirnen noch mehr an Brutalität und Unbarmherzigkeit einhaucht. Gleiches gilt auch für den doch weit verbesserten Sound, den uns die Mannheimer auf ihrem ersten Full Length da so präsentieren, die Gitarren donnern knackfrisch daher und auch am Drumsound gibt es nichts auszusetzen. Einziges (für mich verschmerzbares) Manko dieser Globalvernichtung: ausgedehnt auf abendfüllende Länge kommt bei all diesen kompromisslosen Hochgeschwindigkeitsattacken die Abwechslung doch zu kurz, die Jungs bolzen, bolzen und bolzen, sind ultra brutal und nehmen auf nichts und niemanden Rücksicht, auf Dauer wird diese Leck mich am Arsch Attitüde aber doch eine Spur zu einseitig wahrgenommen. Da wären ein paar Zugeständnisse an die Zerstreuung des Hörers doch dienlich gewesen.

Trotzdem, diese leicht punkige, dann wieder crustige Thrash Ausrichtung garniert mit den nun mehr im Death Metal Gewand gekleideten Sangeskünsten von Ill Phil macht Spaß, eignet sich für feucht fröhliche Saufgelage ebenso wie für entspanntes Halsausrenken auf der heimischen Couch. Irgendwo in der Schnittmenge aus SLAYER/DARK ANGEL/NAPALM DEATH und so weiter könnte man RAW anno 2009 einordnen, nicht die schlechtesten Vergleiche wie ich meine…