Black River - Black'n'Roll

Artikel-Bild
VÖ: 02.02.2010
Bandinfo: Black River
Genre: Stoner Rock
Label: Mystic Productions
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste

Eine polnische Band mit einem Album namens “Black’n’Roll”? Na das kann was werden. Was hier auf den ersten Blick hin etwas irritierend anmutet, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als schweinegeile Stoner Rock Allstar Band, die auf ihrem zweiten Album der geneigten Hörerschaft einen wüstenverstaubten Arschtritt nach dem anderen verpasst. Die Protagonisten von BLACK RIVER sind allesamt keine Unbekannten; rotteten sich doch Namen wie DIMMU BORGIR- und VESANIA-Drummer Darek „Daray“ Brzozowski (der auch schon mal bei VADER die Drums vermöbelt hatte), BEHEMOTH- und VESANIA-Bassist Tomasz „Orion“ Wróblewski, sowie ROOTWATER-Sänger Maciej Taff zusammen, scharrten zwei Gitarristen um sich und fertig ist der von Staub und Schweiß verklebte Stoner Rundumschlag.

Im Konglomerat klingt „Black’n’Roll“ (reichlich irreführender Albumtitel übrigens, weil mit Black in welcher Variation auch immer haben diese Straßenköter absolut nichts am Hut!) dann in etwa wie eine Kreuzung aus den nach wie vor Arschtretenden ROSE TATOO und einem VOLBEAT Derivat, welches allerdings mit Eiern die bis zum Straßenrand herunterbaumeln ausstaffiert ist. Maciek Taff bringt in gewissen Passagen einen gefühlvoll beruhigenden Soultouch in die Songs mit ein und sonst rödeln sich BLACK RIVER sturztrocken und cooler als cool durch ihre Eingängigkeitskundgebungen. Für den Titelsong zum Beispiel würde Michael Poulsen große Teile seiner Hargel verpickten Schmalzlocke opfern und in „Morphone“ zitieren die Polen sogar Mr. Schinkengott himself Glenn DANZIG – „Mother“ lässt hier mehr als einmal eindrucksvoll grüßen! Witzig und daher erwähnenswert ist auch noch „Jumping Queenny Flash”, wo man hinterlistig SEX PISTOLs „God Save the Queen“ und THE ROLLING STONES „Jumpin' Jack Flash“ zusammenführte.

“Black’n’Roll” ist genau jenes Album geworden, das sich Leute in den Schrank stellen sollten, denen die Affektiertheit von VOLBEAT mittlerweile gehörig gegen den Strich geht, staubiger und dreckiger kann es in den hintersten Vierteln der BLACK RIVER’schen Heimatstadt Warschau auch nicht zugehen.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Reini (18.01.2010)

ANZEIGE
ANZEIGE