Lost Dreams - Wage Of Disgrace
Bandinfo: LOST DREAMS
Genre: Death Metal
Label: Twilight Zone Records
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Lineup | Trackliste | Credits
Es wieder mal soweit, die neue LOST DREAMS ist da. „Wage Of Disgrace“ lautet das mittlerweile vierte Studioalbum des Quintetts und wartet mit zehn knüppelharten Tracks auf, die die Latte für Melodic Death aus österreichischen Gefilden gehörig hoch legen – so hoch, dass auch die Band selbst zuweilen kleine Abstriche in Kauf nehmen muss.
Nicht so beim Opener „Fear Me“, der sich als absoluter Kracher herausstellt und in einer Nußschale das bietet, was „Wage Of Disgrace“ als Album im Wesentlichen ausmacht: Man gibt sich geradlinig mit düster-melancholischer Grundstimmung, sprenkelt hier und da Melodien über die breiten Rhythmuswände, garniert mit verspielten Synth-Passagen und schmeckt großzügig mit den wirklich erstklassigen Vocals von „Schleifi“ Traunig ab, die in beiden Geschmacksrichtungen – Grunz und Kreisch – absolut überzeugen. Produziert ist die Platte noch dazu von LOST DREAMS selbst, was sich als echter Glücksgriff erweist, da die zwar ohne unnötige technische Spielereien auskommende, aber trotzdem verspielte und selten vorhersehbare Musik der Burschen ein differenziertes Treatment bitter nötig hat, um alle kleinen Feinheiten gebührend rüberzubringen.
Das gelingt wunderbar; leider schaffen es LOST DREAMS aber nicht, das mit „Fear Me“ sehr hoch angesetzte Niveau die ganze Zeit über aufrechtzuerhalten – bis zum Titeltrack, der dann wieder zum Höhenflug ansetzt, macht sich ein deutlicher Abwärtstrend bemerkbar. Überhaupt oszilliert das Songmaterial gefühlt zwischen Brillianz und zwar äußerst gut gemachter, aber letztendlich nicht vollends begeisternder Standardkost, die dabei aber immer noch das Gros der unmittelbaren Konkurrenten um Längen übertrifft – und das, obwohl der letzte Longplayer nur ein Jahr zurückliegt.
Summa summarum ist „Wage Of Disgrace“ ein sehr gutes, aber kein perfektes Album geworden, auf dem sich einige wirkliche Hits unter sauber ausgetüfteltes, aber letztendlich Altbewährtes mischen. Am besten sind LOST DREAMS in jedem Fall dann, wenn sie die Groove-Keule auspacken und so den Einzelkomponenten ihres hocheigenständigen Stilmixes den größmöglichen Entfaltungsraum zugestehen. Nur weiter so!