At The Gates - With Fear I Kiss the Burning Darkness (Re-Release)

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VÖ: 00.02.2010
Bandinfo: AT THE GATES
Genre: Melodic Death Metal
Label: Peaceville Records
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Lineup  |  Trackliste

Sechs Jahre hatten die Schweden Deather von AT THE GATES nur Bestand (1990-1996) und doch werden sie heute verehrt, als Vorreiter tituliert und manch einer ist auch ob der Tatsache vergrault, dass AT THE GATES fast immer als Wegbereiter für den heute unter Metalcore zusammengefassten Musikstil galten bzw. immer noch gelten. Zugegeben, ein wenig ihrer Zeit waren AT THE GATES schon voraus, auch ist der wohl unumstrittene Bandklassiker „Slaughter of the Soul“ gar nicht so das typische ATG Album, auch wenn es von vielen als das Referenzalbum schlechthin des melodischen Death Metals gehandelt wird. Generell waren AT THE GATES mit jedem ihrer Veröffentlichungen für Überraschungen gut, Peaceville Records haben jetzt das Zweitwerk „With Fear I Kiss the Burning Darkness“ als schmucken CD/DVD Re-Release auf den Markt geworfen und stellen so einen Gegenpart zum noch üppigeren 3-DVD Package „The Flames Of The End“ von Earache Records dar.

Überraschten die Schweden die Metalwelt mit ihrem schwer verständlichen, teils viel zu komplexen Debütwerk „The Red in the Sky is Ours“ einigermaßen, darf beim Zweitwerk „With Fear I Kiss the Burning Darkness“ diese progressive Note auf subtilere Art und Weise verarbeitet werden. Die Band gibt sich in sich gesehen kompakter, die Kompositionen sind in Summe gesehen straighter, die Progressivität, die nach wie vor vorhanden war, steckt gut verarbeitet im Detail, oberflächlich gar nicht so leicht zu erkennen und zu identifizieren. Anders als der Großteil der Death Metal Kollegenschaft Mitte der Neunziger („With Fear I Kiss the Burning Darkness“ debütierte am 7. Mai 1993) verzichteten AT THE GATES auf das Herunterstimmen der Gitarren, was den oft verwendeten zwei- und mehrstimmigen Riffs für die damalige Zeit einen immensen Exotenbonus einbrachte. Auch darf die Sunlight Produktion von Tomas Skogsberg als schlichtweg sensationell bezeichnet werden und an den Songs an sich gibt es sowieso nichts auszusetzen, Melodischer Death Metal, welcher neben den instrumentalen Fähigkeiten von der für die 90er Jahre völlig a-typischen, ja schon hysterischen Stimme eines Tomas Lindberg lebte.

Das reguläre „With Fear…“ Album wird durch drei Bonusstücke erweitert, livehaftig gibt es „Neverwhere“ vom Debüt und den „With Fear…“ Opener „Beyond Good & Evil”, sowie eine Demoversion von “The Architects”. Dazu gesellt sich dann noch eine DVD, die 1992 während einer Tournee zusammen mit MY DYING BRIDE in Groningen aufgenommen wurde; neun Tracks, die Albumzugehörigkeit ist anhand der abgebildeten Trackliste leicht ersichtlich, viel wichtiger ist jedoch die Tatsache, dass dieses DVD trotz Remastering der originalen VHS Bänder gerade von der Bildqualität lediglich mit Bootlegniveau daher kommt, überraschenderweise ist aber der Sound der Geschichte einigermaßen akzeptabel ausgefallen und zeigt uns einmal mehr welche unbändige Energie und Kraft von dieser Band ausging! Tomas "Tompa" Lindberg hat die absolut lesenswerten Liner Notes verfasst und Peaceville Records haben das durch und durch empfehlenswerte Teil in ein schmuckes Deluxe Jewel Case gesteckt – auch weil die Berühungspunkte zur nahezu zeitgleichen DVD Box von Earache kaum vorhanden sind, darf man sich diesen Re-Release ruhig in die heimische Stube holen…

Der Rest von AT THE GATES ist übrigens Metal Geschichte: 2004 wurde ein Tribute-Album mit dem Namen „Slaughterous Souls – A Tribute to At the Gates“ veröffentlicht, dann folgten im Jahr 2008 finale Abschiedskonzerte beim belgischen Graspop Metal Meeting oder beim Wacken-Open-Air und weitere Aktivitäten von AT THE GATES werden sowohl von Tomas Lindberg, als auch den bei THE HAUNTED engagierten Björler Brothers kategorisch ausgeschlossen – wobei wie ist das mit dem Sag Niemals Nie?



Ohne Bewertung
Autor: Reini (10.03.2010)

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