MASTERPLAN - Time To Be King

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VÖ: 21.05.2010
Bandinfo: MASTERPLAN
Genre: Melodic Metal
Label: AFM Records
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Lineup  |  Trackliste

Alles neu macht der Mai. So scheint es wirklich zu sein, melden sich doch die ehrwürdigen MASTERPLAN mit hervorragender Besatzung und neuem Album namens "Time To Be King" zurück. Zur Vorab-Singleauskopplung "Far From The End Of The World" bin ich ja bereits meine persönliche Meinung losgeworden, haben mich die beiden als Vorgeschmack agierenden Songs doch nur bedingt überzeugt. Ein gutes Monat später kommt nun also der Nachschlag in Form eines Fulltime-Albums. Was hinter dem mit goldener Krone und adeligem Dunkelrot verzierten Coverartwork in musikalischer Hinsicht steckt, war für mich also mehr als spannend.

Nach mehreren Durchgängen kann ich mich aber zumindest ein wenig beruhigt zurücklehnen. Zugegeben, "Time To Be King" ist wahrlich kein Geniestreich geworden, den sich manche Fans mit dem Comeback von Stimmwunder Jorn Lande vielleicht gewünscht oder erhofft hatten, allzu schlecht, wie es die Singleveröffentlichung hat erwarten lassen, ist das Album aber nicht geworden. Während der erste Durchlauf noch größtenteils für Ernüchterung sorgt, können sich die Titel auf "Time To Be King" mit mehreren Anläufen immer mehr entfalten. Auch die beiden Vorab-Titel "Far From The End Of The World" und vor allem das schon auf Maxi überzeugendere "Lonely Winds Of War" wissen im Gesamtkontext des Albums viel besser zu gefallen, als für sich allein stehend.

Nach dem eher schwächlichen "MK2", bei dem noch Mike DiMeo hinter dem Mikro stand, kann "Time To Be King" durchaus als kleine Weiterentwicklung bezeichnet werden. An Großtaten wie "Aeronautics" reicht die aktuelle Platte natürlich meilenweit nicht heran. MASTERPLAN spielen sich nämlich durch ein recht abwechslungsreiches, aber nicht wirklich innovatives Programm, das von epischen Elementen ("The Dark Road") bis hin zu "dunkleren" Stampfern ("The Black One") einiges zu bieten hat. Tut man sich mit "Blow Your Winds" anfangs noch ein wenig schwer, findet beispielsweise der Titeltrack überhaupt nicht den Weg in die melodiösen Gehörgänge. Überhaupt fällt auf, dass die Qualität des Songmaterials zum Ende hin ansteigt und sich mit "Blue Europa" und "Under The Moon" zwei anständige Rausschmeißer auf die Platte geschlichen haben.

Wie gesagt, alles in allem sind MASTERPLAN ihrem eigenen Namen nur bedingt gerecht geworden, ein wahrhaftiger Masterplan ist "Time To Be King" nämlich nicht geworden. Für Fans wird die Rückkehr von Jorn Lande hinter das MASTERPLAN-Mikro wohl Kaufanreiz genug sein, doch wieder einmal zeigt sich, dass sich der norwegische Ausnahmefronter immer wieder zwiespältigem Songmaterial ausgesetzt sieht. Legt man dem Mann ein rasantes, mitreißendes Songwriting vor (siehe AVANTASIA), veredelt Lande jede Art von ungeschliffenem Melodic Rock zu einem wahren melodiösen Diamanten. Da "Time To Be King" mit vergehender Zeit doch besser zu gefallen weiß und das Album definitiv besser als "MK2" ist, kassieren MASTERPLAN ganz knappe 3,5 Punkte für diese Leistung. Ausnahmsweise. Noch einmal kommen mir die Mannen so aber nicht davon...



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: mat (10.05.2010)

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