STEELWING - Lord of the Wasteland

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VÖ: 30.04.2010
Bandinfo: STEELWING
Genre: Heavy Metal
Label: Noiseart Records
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Lineup  |  Trackliste

Die Schweden STEELWING sind sicherlich an keinem Metalfan vorbeigezogen, wurde das Album doch im Vorfeld von NoiseArt extrem promotet und gehypet. Da wurde die Band als "Die neuen Iron Maiden" bezeichnet, als eine "Zeitmaschine in die 80er". Außerdem kam dann noch die Tour mit Blind Guardian hinzu, die sicher auch den Bekanntheitsgrad der Schweden steigerte. Allerdings muss ich direkt sagen: Den Vorschuss-Lorbeeren halten STEELWING meiner Meinung nach überhaupt nicht stand. Aber: "Lord of the Wasteland" ist eine Zeitmaschine.

Schon beim Opener "Headhunter", der von einem stimmigen Intro eingeleitet wird, klingt das Gitarrenlead am Anfang sehr stark nach Maidens "The Trooper" sowie diversen anderen Maiden-Songs. Aber das soll ja kein Nachteil sein. Auch Sänger Riley kann durchaus überzeugen, allerdings hätte hier eine etwas rauere Stimme besser gepasst. Seine Stimme ist mir etwas zu sauber für diese Art von Musik, aber die Screams kriegt er wunderbar hin, und auch in den normalen Lagen ist er in Ordnung. Aber eindeutig nichts besonderes. Der Videotrack "Roadkill (...Or be Killed)" ist für mich der Höhepunkt des Albums: Ein geiles Riff, geniale, eingängige Melodien und ein geshouteter Refrain, der richtig kraftvoll rüberkommt. Wenn das ganze Album bloß diese Qualität halten würde. Nochmal: Wer 80er-Mucke will, die fast exakt wie Iron Maiden klingt, kann das hier kaufen. Auch wenn es die deutschen WOLF noch besser machen, haha. Mit "Sentinel Hill" können die Stahlflügel auch noch mal einen ganz geilen Track abliefern, der mit simplen, aber effektiven Riffs überzeugt. Das Beste an der Band sind eindeutig die tollen Gitarren, die wirklich stark nach alten Maiden klingen. Doch leider ist es so, dass STEELWING sicher nicht die einzige Band ist, die den Spirit der 80er aufgreift, daher geht sie rein musikalisch ein wenig unter – im Bewusstsein der Käufer natürlich nicht, mit so viel Promotion. Und wenn auch noch etwas belanglosere Stücke wie "The Illusion" und "The Nightwatcher" hinzukommen, verliert man ein klein wenig die Lust am Album. Zu eintönig sind die Songs, und die richtig großen Hits fehlen mir. Das war aber wahrscheinlich auch nicht gewollt, damit hätte man das Album aber sehr verbessern können.

Das lange Stück "Under the Scavenger Sun" kann auch noch gut gefallen, da dieser Song richtig abwechslungsreich mit einer kompletten Änderung der Melodie im Mittelteil daherkommt. Auch "Point of Singularity", welcher mal wieder sehr nach Maiden klingt, und "Clash of the two Tribes" sind recht geil, da sie sich leicht im Ohr festsetzen und nicht so langatmig/weilig sind wie zum Beispiel "The Nightwatcher". Wenn man mal versucht, die ganze Promotion und den Hype um das Album zu vergessen, kann man das Album wahrscheinlich mehr mögen – da kriegt das Label vielleicht schöne Verkaufszahlen, aber auch enttäuschte Hörer, das Album ist nämlich deutlich schlechter als suggeriert. Also: Werbung ignorieren, Platte hören. Denn dann bleibt ein wirklich starkes Heavy Metal-Album, welches stellenweise zwar ein wenig eintönig ist, den Hörer aber mit geilen Riffs und Melodien und einem ordentlichen Sänger für sich gewinnen kann.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Steelbound (26.04.2010)

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