Blood of Kingu - Sun In The House Of The Scorpion

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VÖ: 24.05.2010
Bandinfo: Blood of Kingu
Genre: Black Metal
Label: Candlelight Records
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Lineup  |  Trackliste

Die ukrainische Black Metal Supergroup BLOOD OF KINGU, die so ziemlich alle namhaften Akteure der dortigen Szene zu ihren Mitgliedern zählt, holt 2010 zur Veröffentlichung ihres Zweitlings "Sun In The House Of The Scorpion" aus. Bandleader und -gründer Roman Saenko, der sich zum Beispiel auch für die Projekte DRUDKH und HATE FOREST verantwortlich zeigt, frönt bei diesem eindeutigen DRUDKH-Nebenprojekt - jeder der vier mitwirkenden Musiker ist bzw. war auch bei DRUDKH beschäftigt - seiner Liebe zu reudigem und straightem Black Metal.

Textlich dreht sich alles um die Indo-Arische Mythologie. Im Vorhinein sei schon einmal das wunderschöne Coverartwork hervorgehoben, das die Lust auf das Hören der Scheibe gleich um einiges steigert.

Doch nun endlich zum wichtigsten Teil des Reviews; der Musik.
Eingeleitet wird das Werk durch ein kurzes Intro, das atmosphärische Synthies mit Tribalrhythmen verbindet. Darauf aber folgt sofort ein Schlag mitten ins Gesicht, in Form von 'Those That Wander Amidst The Stars'. Vokalist Saenko setzt bei BLOOD OF KINGU nicht auf szeneübliche, hohe Schreie, sondern greift fast ausschließlich auf tiefe, gutturale Growls zurück. Die Doublebass rattert, die Gitarren klirren frostig, der Bass wummert. So muss astreiner Black Metal klingen; ein guter Einstieg also. Das darauf folgende 'Cyclopean Temples Of The Old Ones' setzt dieses Rezept konsequent fort und kann abermals Staunen über die musikalischen Fertigkeiten der Band hervorrufen.

Eines fällt aber auch auf: BLOOD OF KINGU legen sehr viel Wert auf lange, fast uneinprägbare Songtitel, was sonst nur bei ihren britischen Kollegen von BAL-SAGOTH der Fall ist. Das nächste Stück 'Incantation Of He Who Sleeps' ist eher untypisch für die Ukrainer, da es eine Spielzeit von über 10 Minuten aufweist. An der Geschwindigkeit der Musik ändert sich deswegen aber nichts, weshalb die Zeit auch sehr schnell vorübergeht und die eigentliche Länge des Tracks gar nicht auffällt. Auch hier fallen wieder die durchgehend gutturalen Growls von Meister Saenko auf, die den Songs einen leicht todesmetallischen Touch verleihen. Ein weiteres Highlight stellt das recht melodische und von Blastbeats getragene 'Guardians Of Gateways To Outer Void' dar.

Zum Schluss wird noch die Old-School Keule geschwungen, in Form eines äußerst gelungenen Covers des BEHERIT Klassikers 'Gate Of Nanna'. Der Song wurde nicht einfach eins zu eins übernommen, sondern mit eigenen Elementen versetzt und durchaus neu interpretiert.

Wer also auf brutalen, leicht angedeathen Black Metal steht und Bands wie ABSU oder NILE zu seinen Favoriten zählt, kann bei "Sun In The House Of The Scorpion" bedenkenlos zugreifen. BLOOD OF KINGU haben uns also bewiesen, dass auch sogenannte Supergroups erstklassiges Material abliefern können und nicht einfach nur ihre anderen Bands kopieren. Der Stil, den die Band auf ihrer neuen Scheibe verfolgt, ist nämlich sehr einzigartig und weiß wirklich zu begeistern.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Johannes Deml (17.05.2010)

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