Aeon - Path Of Fire

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VÖ: 21.05.2010
Bandinfo: AEON
Genre: Death Metal
Label: Metal Blade Records
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Lineup  |  Trackliste

Die Brutal-Death Schweden von AEON setzen 2010 nach dreijähriger Albumpause ihre Diskographie mit einem neuen blutigen Steak, das auf den Namen 'Path Of Fire' hört, fort. Der Stil, den die Band verfolgt, ist jedoch keinesfalls typisch schwedisch, sondern bewegt sich eher im Fahrwasser von amerikanischen Brutalokünstlern wie SUFFOCATION oder HATE ETERNAL. Dies verschafft den Jungs um Frontgrunzer Tommy Dahlström einen kleinen Exotenbonus, da sie ja als einzige Band neben VOMITORY nicht die althergebrachte schwedische Death-Schiene fahren.

'Path Of Fire' ist nun schon ihr zweiter Release auf dem renommierten Metal Blade Label, was AEON natürlich einen zusätzlichen Bekanntheitsgrad verschafft hat; neben Tourneen mit Vorbildern wie HATE ETERNAL und MISERY INDEX.

Gleich mit dem ersten Song 'Forgiveness Denied' hat der Frickel-Faktor schon fast den Höhepunkt erreicht, wobei die technisch versierte Gitarrenabteilung sicher noch eine Schippe drauflegen kann. Tommy Dahlström schreit sich die Seele aus dem Leib und wechselt gekonnt von tiefsten Growls zu fiesem Gekeife. So kann das doch gerne weitergehen. Textlich steht natürlich wie immer die Vernichtung der Christenheit auf dem Programm, was dem Album fast schon einen Black Metal Anstrich verleiht. Aber auch nur fast, denn mit Schwarzmetall hat das hier Gebotene rein gar nichts zu tun. Ultrabrutaler, fieser und moderner Death Metal wird hier fabriziert, der jedoch seine Old-School Wurzeln nicht verleugnet.

Beim folgenden Groove-Monster 'Inheritance' jedoch bläst es mich fast aus dem Sessel. Was AEON hier geschaffen haben ist ganz großes Kino und wird live wahrscheinlich abgehen wie Schmidts Katze. Doch Spaß beiseite, die Musik ist so hasserfüllt, dass ich von solch amüsanten Wortspielchen lieber ablassen sollte. Sehr schön anzuhören ist auch das von spanischen Gitarrenmelodien untermalte Instrumental 'Total Kristus Invertus', bei welchem die Jungs zeigen, dass sie selbst auf der akustischen Gitarre Meister ihres Fachs sind. Dies können wahrlich nicht viele Metalbands von sich behaupten.

Der Titeltrack 'Of Fire' erinnert mit seinen apokalyptischen Hintergrundchören und dem gekonnten Wechsel zwischen Blastsperrfeuer und erhabenen Mid-Tempo Parts etwas an die neue BEHEMOTH Scheibe, was aber durchaus als Kompliment zu werten ist. 'The Sacrament' könnte eine mögliche Singleauskopplung darstellen, da AEON bei diesem Stück ihre gesamte Palette auffahren. Wahnsinniges Gefrickel trifft auf ein melodisches Solo, welches dann wieder von unendlicher Brutalität ausradiert wird: Einfach großartig! Auch das wunderschöne Outro von 'God Of War', das schon fast wagnersche Ausmaße annimmt, sollte unbedingt erwähnt werden.

Mit 'Path Of Fire' knüpfen AEON nahtlos an ihr 2007 erschienenes Meisterwerk 'Rise To Dominate' an. Dieses Kunststück, ein großartiges Album fast noch zu überbieten, gelingt nur sehr wenigen Bands, was AEON natürlich einen weiteren Qualitätsbonus einbringt.

Diese Scheibe könnte DAS Death Metal Album des Jahres werden, denn um 'Path Of Fire' zu schlagen müsste schon noch etwas ganz erstklassiges veröffentlicht werden. Den Weg aus der Playlist meines Ipods wird das neue Album der Schweden sicher auch nicht so schnell finden.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Johannes Deml (14.05.2010)

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