CARNIWHÖRE - Rising Up

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VÖ: 30.06.2010
Bandinfo: CARNIWHÖRE
Genre: Black / Thrash Metal
Label: Duplicate Records
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Lineup  |  Trackliste

„Eat My Fist You Fucking Bitch!” So prangen die ersten Worte gleich einmal großspurig von der MySpace Seite der norwegischen Black/Thraser CARNIWHÖRE. Wer jetzt gar allzu Böses denkt, dem sei versichert, dass der Bandname nichts mit dem tragischen Tod von Pete Steele zu tun hat, sondern bereits seit gut zwei Jahren von Necroglenn (voc, bass) und Tevje (git) verwendet wird. Inspiriert von AURA NOIR und NOCTURNAL BREED liefert man dem nietenbehangenen Audiorezipienten „Dirty Drunk Thrash“. Für das auf dem kleinen aber feinen Undergroundlabel Duplicate Records publizierte Schnupperstück „Rising Up“, hat man insgesamt vier Songs geschmiedet.

Musikalische Revolutionen oder instrumentale Höchstleistungen sind schon vorab kaum zu erwarten. Zum besinnungslosen Niedersaufen mit den besten Röhrenjeans-Mates oder einer heimischen Sachbeschädigungsorgie mit grimmender Corpsepaint-Bemalung dient der Appetizer eher. „Rising Up“ eröffnet mit rollendem, Doublebass-unterstütztem Mid-Tempo Black/Thrash, der sich weder vom pubertären Gitarrengedudel noch vom erzwungen wirkenden Kreischgesang die Butter vom Brot nehmen lässt. Nach dem eher nüchternen Beginn harken die Promille-Twins bei „Conceived In The Pits“ gottlob flüssiger in die Saiten. Das vorherrschend schäbige Old-School Feeling wird durch die bewusst eingesetzten Spät-Achtziger Highspeed-Thrashsalven verstärkt und mit - per Drumcomputer herbeigeführten? - monotonem Trommelgeschepper hinterlegt. Bei derartiger Trueness verzieht sich des Hörer’s Fratze wie von selbst gen Deibel. „Morbid Crucifixion“ beschränkt sich dann fast gänzlich auf Gerumpel, lässt die Black-Anteile deutlich außen vor. Ein Schelm, wer an MOTÖRHEAD denkt. Nach dem stärksten Track der EP beschließen CARNIWHÖRE den wilden Ritt mit dem Up-Tempo Song „Addicted To Death“. Die Schnapsfraktion lockert den Soundbrei mit wohlig eingestreuten Headbang-Passagen und überrascht gegen Mitte des Tracks mit positiv hervorzuhebendem Gespür für knackige Riffs.

Old-School Thrash Bands gibt’s dieser Tage so häufig wie krisenverursachte Konkursanträge, was den ansonsten durchschnittlichen Alko-Black/Thrash des nordländischen Duos hervorhebt, ist die klare, unumstößliche Liebe und Verbundenheit zu Riffs, Fusel, Leder und übergewichtigen Landmatronen. Die Ehrlichkeit hinter dem Projekt ist bei CARNIWHÖRE riech-, spür- und fassbar. Es fehlt noch einiges, aber der Weg stimmt. Während sich der Rezensent über ein dreckig-miefendes Stück Kompromisslosigkeit freut, wird unser aller Held Fenriz seine Landsmänner bereits zum Tipp des Monats in einer der nächsten Rock Hard Postillen küren. Hand drauf!



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (22.06.2010)

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