Pathology - Legacy Of The Ancients

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VÖ: 06.07.2010
Bandinfo: PATHOLOGY
Genre: Brutal Death Metal
Label: Victory Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Brutal Death Metal ist ein zwiespältiges Genre. Die Befürworter preisen die guttural vorgetragene Sickness der jeweiligen Combos, Gegner mokieren sich über die eintönig durchs Gebälk knüppelnde Monotonie. Die Kalifornier PATHOLOGY gehören mittlerweile zu den Aushängeschildern des Deathgrinds. „Legacy Of The Ancients“ ist das vierte Album in ebenso vielen Jahren. Nach großen Erfolgen im Underground wurde das Schlächter-Ensemble letztes Jahr von der Hardcore-Schmiede Victory Records unter Vertrag genommen, womit sich natürlich neue Möglichkeiten im internationalen Geschäft erschließen.

PATHOLOGY an sich sind – wie kann es auch anders sein – ein Who Is Who der amerikanischen Todesszene. Bei mehr oder weniger berühmten Schädelspaltern wie etwa DISGORGE, CATTLE DECAPITATION oder LITURGY sind oder waren die einzelnen Mitglieder unter Vertrag. Dass dabei keine intellektuellen Indie-Hymnen zu erwarten sind, versteht sich von selbst. Nach einem programmatisch-klassischen „Intro“, legen die Jungs mit dem tief gestimmten Doublebass-Prügler „Code Injection“ das Tempo vor. Anfangs noch im nackenabschraubenden Mid-Tempo verankert, ziehen PATHOLOGY recht schnell an der Geschwindigkeitsschraube und drücken ordentlich aufs Gas. Lyrisch gehen die Sickos etwas subtiler vor, als das Gros der Kollegen. Neben den üblichen Zombieslashern und Alien-Besatzungen, wird auch auf den für 2012 angedrohten Weltuntergang und die Illuminaten hingewiesen. Titel wie „Abduction“, „Collapsing In Violence“ oder „Blood Runs“ lassen keine Fragen offen. Ansonsten gibt’s relativ wenig zu sagen. Tief röchelnde, goreige Vocals und die treibenden Blastbeats beherrschen durchgehend den Sound auf dem knapp halbstündigen Brutalinski-Cocktail. Vom Sound her, sitzen PATHOLOGY irgendwo zwischen älteren DYING FETUS, den aktuellen SKINLESS Werken und der abgrundtiefen Morbidität von HEINOUS KILLINGS, ohne deren unmenschliches Stimmvolumen zu erreichen. Mid- und Up-Tempo halten sich glücklicherweise die Waage, sodass neben den verstörten Rasereien auch genug Platz zum Bangen bleibt.

PATHOLOGY erschaffen mit „Legacy Of The Ancients“ mit Sicherheit kein essenzielles Werk des Death Metal, spielen im Brutal Death Bereich aber locker in der ersten Liga mit. Allein die wuchtige Produktion von Jeff Forest (AS I LAY DYING, BLEEDING THROUGH) und das Mastering von Erik Rutan sorgen für bestmögliche Qualität. Für Fans des gutturalen Todmetalls ist das Viertwerk der Kalifornier eine Offenbarung, alle anderen lassen sowieso die Finger von derlei Werken. Übrigens: von Mitte Juli bis Anfang Dezember zocken PATHOLOGY an die 100 Shows in den USA und sind dabei mit Bands wie KEEP OF KALESSIN, VADER, NILE, PSYCROPTIC oder IMMOLATION unterwegs. Auch so kann man sich wirksam ins Rampenlicht spielen.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (01.07.2010)

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