Warceremony - Altars Of War

Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, der Finnen-Fünfer WARCEREMONY versucht mit diesem Drei-Track-Demo auf den bereits ziemlich überladenen Oldschool–Zug aufzuspringen. Zwar hat man den Sound wirklich fast massstabsgetreu retro hinbekommen, und auch über die musikalischen Fähigkeiten der Herren brauchen wir hier nicht zu diskutieren. Aber das willkürliche Zusammenwürfeln von Einflüssen alter SLAYER, ein bissi LEGION OF THE DAMNED und da und dort mal IMMOLATION (um nur ein paar zu nennen) ist insgesamt doch ein wenig vorhersehbar, und dadurch schon mal relativ unaufregend.

Das eine oder andere Killer-Riff hat man zwar gekonnt und werbewirksam platziert, aber insgesamt haben WARCEREMONY (noch) nicht wirklich was Eigenständiges zu bieten. Als erstes Lebenszeichen ist diese Demo-CD allerdings recht ok, und wenn man sich etwa „Mortal Sin“ anhört (das mit seinen Clean-Vocal-Parts sogar schon ein wenig in die Doom-Ecke geht), erkennt man durchaus Potential für was immer da noch kommen mag.

„My Dominion“ ist ein recht unspektakuläres, aber solides Thrash-Brett der alten Schule, und „Terminal Illness“ galoppiert in herzallerliebster UNLEASHED-Manier durch die Botanik, ist für mich hier vom Drive her immer noch der beste Track hier. Ein solides Fundament ist auf alle Fälle bereits vorhanden, jetzt kommt es halt drauf an, was man draus macht und wie sich die Band weiterentwickelt. Auf einen ersten Longplayer darf man jedenfalls gespannt sein: wenn es die Herren aus Oulu dort nämlich so wie hier schaffen, herrlich polternden Thrash mit fiesem Psychedelic-Doom im richtigen Verhältnis abzuschmecken, könnte es nämlich doch relativ interessant werden...